Tamsweg: Konzept für Geburtenstation fehlt

Die Geburtenstation im Krankenhaus Tamsweg (Lungau) wird wahrscheinlich aufgelassen: Es gibt zu wenige Ärzte und zu wenige Geburten. Das Land will zwar weiterhin ermöglichen im Lungau zu entbinden – ein Konzept fehlt aber bislang.

Jedes Jahr kommen im Krankenhaus Tamsweg zwischen 150 und 180 Babys auf die Welt. Die Vorschriften für eine Geburtenstation sind streng, die Anforderungen sind gestiegen. Verlangt wird, dass pro Jahr in einem Krankenhaus mindestens 365 Kinder zur Welt kommen. Das sichere die Qualität.

Zu wenig Kinder, zu wenige Ärzte

Tamsweg liegt hier weit unter den geforderten Zahlen. Zudem gebe es auf der Geburtenstation nur zwei Ärzte, notwendig seien aber fünf, schrieb Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) in einer Anfragebeantwortung der SPÖ im Landtag. Eine Aufrechterhaltung der Geburtshilfe sei in der aktuellen Rechts- und Organisationsform im Spital Tamsweg nicht durchführbar, ergänzte Stöckl.

Nächstgelegenes Spital liegt 45 Autominuten entfernt

Patientinnen aus Mariapfarr, Mauterndorf, Tamsweg oder Zederhaus könnten in 45 Minuten ein anderes Krankenhaus erreichen - nämlich jenes in Spittal an der Drau in Kärnten, so Stöckl weiter. Bis Anfang 2016 wird das Spital in Tamsweg in den Verbund der Landeskliniken eingegliedert sein. Das Land will zwar weiterhin Geburten im Lungau ermöglichen, ein Konzept dafür muss noch ausgearbeitet werden.

Links:

• Spital Tamsweg: Viel Geld für Renovierung (salzburg. ORF.at; 6.11.2014)
• Spitäler müssen enger zusammenarbeiten (salzburg.ORF.at; 3.10.2014)
• Kritik an Tamsweger Spitalslösung (salzburg.ORF.at; 23.9.2014)
• Krankenhaus Tamsweg wird verkleinert (salzburg.ORF.at; 19.9.2014)
• Mehr Geburten im ersten Halbjahr (salzburg.ORF.at; 2.9.2014)