Bleckmann kündigt erneut 65 Mitarbeiter

Eine Hiobsbotschaft kommt aus der Salzburger Wirtschaft: Der Heizstäbe-Hersteller Bleckmann in Lamprechtshausen (Flachgau) kündigt erneut 65 Mitarbeiter. Der chinesische Eigentümer ist mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Betriebs unzufrieden.

Die Prognosen für das kommende Jahr sind schlecht. Die Geschäftsführung hat die Belegschaft am Donnerstag über die Kündigungen informiert. Bleckmann teilt das Schicksal vieler Industriebetriebe. Das Unternehmen erzeugt Heizstäbe für Haushaltsgeräte, die in Rumänien oder Asien viel billiger produziert werden.

Eigentümer will schwarze Zahlen sehen

Deshalb wollen große Markenhersteller die teuren Heizstäbe aus Lamprechtshausen nicht mehr in ihre Geräte einbauen. Die Folge sind schlechte Zahlen für heuer, und eine schlechte Prognose für das kommende Jahr. Der Eigentümer will schwarze Zahlen sehen. Deshalb müssen wieder Mitarbeiter gehen, bestätigt Ludwig Damberger, Betriebsrat bei Bleckmann.

Heizstäbe-Erzeugung bei der Firma Bleckmann

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Bei Bleckmann in Lamprechshausen werden Heizstäbe erzeugt

„Ich befürchte, dass auch das nur eine Übergangslösung ist und in absehbarer Zeit auch die übrigen Leute gekündigt werden müssen“, sagt Damberger.

Einen ähnlichen Eindruck hat Peter Eder von der Metallergewerkschaft. „Das habe ich vor einiger Zeit schon gespürt. Als es hieß, das seien die letzten Kündigungen und es bleibe dann bei 185 Mitarbeitern. Schon damals war meine Meinung, dass die Geschäftsleitung nicht die gesamte Wahrheit spricht und es in einer Salami-Taktik so weiter gehen wird“, kritisiert Eder.

„Müssen uns leider von 65 Mitarbeitern trennen“

Ein Teil der Bleckmann-Produktion wandert ins Ausland, wo billiger produziert wird. In Lamprechtshausen bleiben die Heizstäbe für Waschmaschinen und die Produktentwicklung. Die Geschäftsführung hat am vergangenen Freitag von den Kündigungen erfahren.

Firmensitz von Bleckmann in Lamprechtshausen

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Der Firmensitz von Bleckmann in Lamprechtshausen

„Wir haben den klaren Auftrag, dass wir den Standort Lamprechtshausen und die Gruppe auf ein positives Ergebnis bringen müssen. Das heißt für uns, dass wir uns leider von 65 Mitarbeitern trennen müssen. Es gibt aber die klare Zusage vom Eigentümer, alles daran zu setzen, dass der Standort mit 95 bis 100 Mitarbeitern erhalten bleibt“, sagt Geschäftsführer Fritz Niederreiter.

Bisher haben rund 200 Menschen ihren Job verloren

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Kündigungen, insgesamt haben im Werk in Lamprechtshausen bisher rund 200 Menschen ihre Arbeit verloren. Die Gewerkschaft verlangt nach der neuerlichen Kündigungswelle einen Sozialplan und eine Arbeitsstiftung.

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