Nazi-Schmierereien: Polizei setzt Belohnung aus

Nach den rechtsextremen Schmieraktionen in der Stadt Salzburg hat die Polizei jetzt eine Prämie von 2.000 Euro für Hinweise ausgesetzt. Seit Montag wurden ja das grüne Parteibüro, das SPÖ-Parteihaus und mehrere Stolpersteine beschmiert.

Ab sofort werde eine 24-Stunden-Hotline, besetzt von Experten des Verfassungsschutzes, eingerichtet, betonte die Polizei am Dienstag in einer Aussendung. Deren Rufnummer ist 059 133 50 8333. Informationen die zur Aufklärung der Straftaten führen, werden laut Polizei vertraulich entgegengenommen und anonym behandelt.

Neonazi Schmierereien auf dem SPÖ Parteihaus in Salzburg Mülln

SPÖ Salzburg

Die SPÖ-Parteizentrale wurde mit „H8“ für „Heil Hitler“ beschmiert

Konkret bittet die Polizei um Hinweise zur Zerstörung des Euthanasie-Mahnmals im Salzburger Kurgarten im Sommer und zur den Schmieraktionen gegen das Widerstandsdenkmal am Kommunalfriedhof, die Stolpersteine zum Gedenken an NS-Opfer, das SPÖ-Parteihaus und das Parteibüro der Grünen.

Serie von Straftaten in letzten Monaten

Am vergangenen Wochenende war zunächst das Parteibüro der Grünen in der Glockengasse und zu Wochenbeginn das Parteihaus der SPÖ in der Wartelsteinstraße mit rechtsextremen Parolen beschmiert worden. Am Dienstag und Mittwoch wurden drei Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus entdeckt, die mit schwarzem Lack besprüht worden waren.

Ebenfalls noch ungeklärt sind die Zerstörung des Euthanasie-Mahnmals im Mai und die Beschmierung des Widerstandsdenkmal am Kommunalfriedhof im November. Bereits vor fünf Monaten schrieben Salzburger Gemeinderäte und die Stadt Salzburg für Hinweise zur Beschädigung des Euthanasie-Mahnmals 6.000 Euro Belohnung aus.

Zerstörtes Euthanasie Mahnmal in der Stadt Salzburg

ORF

Nach wie vor ist ungeklärt, wer im Mai das Euthanasie-Mahnmal im Kurgarten zerstörte

Prozess wegen Schmieraktionen 2013 fixiert

Unterdessen steht der Prozesstermin gegen jene beiden jungen Männer fest, die von Februar bis Herbst 2013 insgesamt 59 Stolpersteine und Ampelschaltkästen, Fassaden, Haltestellen, Parkscheinautomaten und andere Flächen mit nationalsozialistischen Botschaften beschmiert haben sollen.

Der 21- und der 22- Jährige müssen sich am 22. Jänner vor dem Landesgericht Salzburg wegen „nationalsozialistisch motivierter Sachbeschädigung“ nach Paragraf 3f des Verbotsgesetzes verantworten. Auch zwei Freundinnen der beiden sind wegen Mittäterschaft angeklagt.

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