Online-„Partnerbörse“ für seltene Hühnerrasse

Für das steirische Steinhuhn wird jetzt per Onlinedatenbank nach passenden Fortpflanzungspartnern gesucht - so wie bei vom Aussterben bedrohten Wildtieren wie Nashörnern oder Pandas. Ein Pinzgauer Naturschutzbeamter will so die Hühner retten.

Günter Jaritz verschrieb sich vor einigen Jahren ganz der Zucht von seltenen Hühnerrassen - fünf verschiedene Rassen hält er auf seinem Bauernhof in Unken (Pinzgau). Sein Lieblingshuhn ist das steirische Steinhuhn, das seit den 1980er Jahren so gut wie ausgestorben ist.

Steirisches Steinhuhn

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Die steirischen Steinhühner sind vom Aussterben bedroht - das will Günter Jaritz ändern

„Ein Hauptaspekt für das Verschwinden war die Vogelgrippe“, schildert Jaritz. „Die Steinhendln fliegen relativ gut und sind sehr freiheitsliebend. Sie sind sehr gute Futtersucher. Und durch die Vogelgrippe kam es ja zu Haltungsverboten im Freien und zur Verunsicherung in der Bevölkerung. Und da haben viele Betriebe die Haltung dieser Steinhühner eingestellt.“

Überblick per Datenbank, welcher Hahn passt

Deshalb hat Jaritz heuer einen Zuchtverein für das Steinhuhn gegründet und - ähnlich wie für gefährdete Wildtierarten - eine Datenbank angelegt: „Man hat zum Beispiel eine kleine Zuchtgruppe. Und da wird in dieser Datenbank geprüft, welcher Hahn am besten zu dieser Zuchtgruppe passt. Das Programm berechnet da die Verwandtschaft des Hahns mit den Hennen. Und es wird dann der Hahn ausgewählt, der die geringsten Inzuchten ausweist.“

Hahn eines Steirischen Steinhuhns

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Die Datenbank wirft aus, welcher Hahn für welche Zuchtgruppe geeignet ist

Es geht darum, die genetische Vielfalt der Steinhühner zu erhalten. Jaritz liegt der Fortbestand dieser Hühnerrasse besonders am Herzen: „Das Steinhuhn ist akut vom Aussterben bedroht. In der Zucht haben wir vielleicht 50 Tiere erfasst. Insgesamt gibt es vielleicht noch geschätzte 80 bis 100 Tiere.“ 39 davon leben auf dem Kempichlhof von Jaritz in Unken.

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