Klimawandel dezimiert Langstrecken-Zugvögel

Der Klimawandel wirkt sich auch auf Zugvögel aus der Salzburger Region aus. Das haben Experten in Salzburg bei einer Tagung der Vogelschutzorganisation „BirdLife“ Österreich aufgezeigt. Vor allem Langstrecken-Zugvögel gehören zu den Klimaverlierern.

Ungefähr 5.000 km fliegt der Trauerschnäpper jeden Herbst von Europa nach Afrika und im Frühjahr wieder zurück. Aufgrund des Klimaerwärmung beginnt der kleine Singvogel mit dem dunklen Rücken und dem weißen Bauch inzwischen schon zehn Tage jetzt früher zu brüten als noch vor drei Jahrzehnten.

Gar doppelt so stark nach vorn verschoben hat im selben Zeitraum Hauptnahrungsquelle für seine Jungen, die Schmetterlingsraupen, hat in Langzeitstudien der niederländische Tierökologe Christian Both von der Universität Groningen beobachtet.

„In Wäldern hört man sie schon seltener singen“

Die Diskrepanz zwischen Brutbeginn und Nahrungsverfügbarkeit dezimiere den Bestand der Langstreckenzugvögel in manchen Regionen dramatisch, sagt Both. Vögel sind normaler Weise gut daran angepasst, genau dann zu brüten, wenn die Nahrungsversorgung für die Jugnen optimal ist. Langstreckenzieher können aus der Distanz in ihren Winterquartieren aber nicht so flexibel auf Veränderungen reagieren.

Zugvögel

APA/dpa

Vom Aussterben bedroht seien sie deswegen zwar nicht, aber man höre sie in manchen Wäldern schon seltener singen, sagt der Wissenschafter. Ene denkbare Anpassungsstrategie könnte sein, dass die Vögel in Zukunft weiter nördlich brüten, wo die Raupen später reifen, ergänzt Both.

Links: