Schafzüchter beklagen niedrigen Wollpreis

Die heimischen Schafzüchter klagen über den niedrigen Preis für Rohwolle. Jetzt im Herbst werden die Schafe nach dem Frühjahr zum zweiten Mal geschoren. Letztlich ist aber nur der Fleischverkauf eine Existenzgrundlage für Schafbauern.

In Neuseeland können Schafbauern ihre Wolle wieder besser verkaufen, weil Großabnehmer wie Militärs und Armeen weltweit von der Kunstfaser wieder umsteigen, wurde dem ORF kürzlich in Neuseeland geschildert. Kunstfaser fördere im Krieg nämlich schwerste Verbrennungen. Der wieder bessere Verkauf von Wolle gehe aber an Alpenregionen vorbei, weil in Europa nach vielen Jahren mit Dumpingpreisen mittlerweile auch Wollwäschereien und andere Verarbeitungsbetriebe zugesperrt hätten.

„Derzeit 50 bis 60 Cent je Kilo“

In Salzburg beträgt der aktuelle Preis für ein Kilo Wolle 50 Cent für ein Kilo Wolle - pro Schaf und Jahr sind das nur zwei Euro. In Salzburg gibt es 1.200 Schafzüchter und ca. 30 Tonnen Wolle im Jahr, schildert Bernhard Rinnhofer, Experte für Schafzucht in der Salzburger Landwirtschaftskammer. „Bei uns ist der Preis in den vergangenen Jahren auf einem konstant niedrigen Niveau zwischen 50 und 60 Cent je Kilo verharrt.“

Nur wenige Betriebe verarbeiten die Wolle hochwertig

Derzeit wird die meiste Salzburger Wolle für Dämmstoffe verarbeitet. Nur einige kleine Familienbetriebe machen daraus in Salzburg hochwertige Wollprodukte. In Tirol gibt es ein größeres Modellprojekt. Dort arbeitet die Bergrettung mit Schafbauern und der Industrie bei der Herstellung hochwertiger Alpin- und Einsatzkleidung zusammen.