Austria: Straßenschlacht hat Nachspiel

Nach der Straßenschlacht zwischen Fans von Austria Salzburg und Sturm Graz, dürfte das Stadion Vöcklabruck für die Salzburger Austria künftig nicht mehr zur Verfügung stehen. Bei den Ausschreitungen gab es auch Verletzte. Der Austria-Chef sieht die Verantwortung bei der Polizei.

Austria Hooligans in Vöcklabruck

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Szene von Dienstagabend in Vöcklabruck

Das Gastspiel der Salzburger Austria in Vöcklabruck war vielleicht das Letzte. Bei der Straßenschlacht zwischen Austria Anhängern und Grazer Fans wurden Polizisten attackiert und ein Stadtteil verwüstet. Bereits kurz danach wurden im angrenzenden Oberösterreich Stimmen laut, dass man die Austria in Vöcklabruck nicht mehr haben wolle.

Austria-Chef: „Vorbildliches Verhalten“

Für eine offizielle Stellungnahme war in Vöcklabruck noch niemand erreichbar, aber Austria-Obmann Walter Windischbauer hält dagegen. Er sieht kein Fehlverhalten von Spielern oder Fans seines Vereins:

„Die Gefahr, dass wir nicht mehr in Vöcklabruck spielen dürfen, die sehe ich - ehrlich gesagt - gar nicht. Ich habe nach dem Spiel viele Gespräche geführt - auch mit Verantwortlichen dort. Allgemeiner Tenor war, dass sich alle vorbildlich verhalten haben. Nach dem Spiel ist es zu massiven Ausschreitungen gekommen, dass will ich nicht leugnen. Und bedauere es auch zutiefst. Wir werden uns in den nächsten Tagen mit der Behörde zusammensetzen, um herauszufinden was an polizeitaktisch bzw. strategisch schiefgelaufen ist.“

Windischbauer will Fehler bei Polizei suchen

Die insgesamt 250 Polizisten hatten Dienstagabend große Mühe, die Auseinandersetzung der Schläger und Fans beider Teams zu stoppen. Mit der vielzitierten „Fankultur“ habe das brutale Geschehen nichts mehr zu tun gehabt, sagen Augenzeugen.

Ausschreitungen bei Spiel zwischen Austria Salzburg und Sturm Graz

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Aufmarsch der Hooligans gegen die Exekutive

Grazer Fans hatten schon während des Spiels im Stadion für große Unruhe gesorgt und einen Zaun niedergerissen. Nach dem sportlichen „Untergang“ des Salzburger Fußballteams ging es von beiden Seiten richtig los. Insgesamt gab es sechs Verletzte, darunter drei Polizisten. Sechs gewaltbereite Fußballfans wurden festgenommen.

Schwere Angriffe von beiden Seiten

Salzburg-Anhänger feuerten immer wieder Feuerwerkskörper auf die Gegenseite ab. Nach dem Spiel durchbrachen hunderte Fans die Absperrungen, bewarfen sich mit Bierflaschen, Steinen und Leitpflöcken und gingen mit Pyrotechnik aufeinander los. Eine Hundertschaft an Polizisten musste einschreiten und setzte auch Pfeffersprays ein.

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Auch Polizisten verletzt

Nur mit Mühe gelang es, die Gruppierungen auseinander zu halten. Mindestens drei Polizeibeamte wurden durch herumfliegende Bierflaschen verletzt, drei Fans ebenfalls. Mindestens sechs Fußballfans wurden festgenommen.

Grundsätzlich sei das Stadion für ein großes Spiel schon geeignet, Probleme würden die Bereiche rundherum machen, sagte ein Sprecher der Polizei. So seien in Vöcklabruck die Tumulte vom Parkplatz ausgegangen. Die Salzburg Austria muss in Vöcklabruck spielen, weil ihr eigener Platz daheim in Salzburg-Maxglan noch nicht bundesliga-tauglich ist.

Wer zahlt Polizei-Einsatz?

Nach der Straßenschlacht gibt es nun Debatten über die Kosten des riesigen Polizei-Einsatzes, und ob in Vöcklabruck das Stadion für Spiele der Salzburger noch zur Verfügung gestellt werden soll.

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