Obersalzberg: Weniger Rundgangsleiter

Ein Jahr nachdem im NS-Dokumentationszentrum am Obersalzberg alle 22 Rundgangsleiter gekündigt worden sind, ist die Gruppe nun gespalten. Einige hatten geklagt und eine Abfindung erhalten. Nun gibt es nur mehr 11 Rundgangsleiter.

Für sie völlig überraschend, erhielten 22 Rundgangsleiter des Dokumentationszentrums im vergangenen Oktober ihre Kündigung. Danach habe sie die Gruppe der Rundgangsleiter aufgespalten, sagt einer der ehemaligen, Erwin Meier-Heindl: „17 haben Klage gegen die Kündigung erhoben. Wir Rundgangsleiter erhalten nun Abfindungen zwischen drei und elftausend Euro.“

Rundgangsleiter erklären Besuchern

ORF

Die Rundgangsleiter befürchten einen Bunkertourismus. Neue Rundgangsleiter müssten ausgebildet werden

Furcht vor „ungefiltertem Bunkertourismus“

Übrig geblieben sind elf Rundgangsleiter am Obersalzberg. Zahlreiche Führungen mussten in den vergangenen Monaten aus Personalmangel abgesagt werden. „Früher waren wir 24 Rundgangsleiter, heute gibt es noch elf und das bei gleichem Rundgangsaufkommen. Da geht es um etwa 900 im Jahr mit steigender Tendenz. Aus meiner Sicht kann dieses Aufkommen mit elf Rundgangsleitern niemals abgedeckt werden“, sagt Meier-Heindl.

Rundgangsleiter erklären Besuchern

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„Wir sind überlastet“, sagt ein Rundgangsleiter. Einige Rundgänge mussten aus Personalmangel bereits abgesagt werden

Eines eint die geschiedenen und die verbleibenden Rundgangsleiter- sie fürchten einen ein ungefilterten Bunker- und Gruseltourismus, sagt einer der elf Rundgangsleiter Tibor Légrády: „Wir sind eigentlich überlastet. Wir wären froh gewesen, wenn sich die andere Hälfte auch mit dem Landrat geeinigt hätte. Das Institut für Zeitgeschichte müsste jetzt eigentlich dafür sorgen, dass neue Rundgangsleiter ausgebildet werden.“

Das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin hat jedenfalls die Organisation des Dokumentationszentrums an die Berchtesgadener Landesstiftung abgegeben.

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Link:

Obersalzberg: Wirbel um Kündigungen (salzburg.ORF.at; 30.1.2014)