Schlagkraft des Heeres in Gefahr

Fehlender Treibstoff, alte Geräte und Sparmaßnahmen führen dazu, dass das Bundesheer für Katastropheneinsätze nicht mehr voll einsatzbereit ist. Die Salzburger Unteroffiziersgesellschaft befürchtet die Geordnete Auflösung des Österreichischen Bundesheeres.

Der Präsident der Salzburger Unteroffiziersgesellschaft, Vizeleutnant Christian Schiller, stimmt in den Chor der Kritiker ein, die das Bundesheer im Katastrophenfall für nicht mehr einsatzbereit halten. Treffender könne der Zustand des Heeres nicht beschrieben werden - ein Zustand, den die Politik bewusst herbeigeführt habe - so Schiller in einer Presseaussendung. Politiker hätten dem Bundesheer den Todesstoß versetzt, indem sie versprochenes Geld und erforderliche Gesetze schuldig geblieben seien, kritisiert Unteroffiziers-Präsident Schiller im Rundumschlag.

„Wir brauchen mehr Geld für die richtigen Dinge“

Geldmangel kennt das Bundesheer seit seiner Gründung, trotzdem war auf die Truppe gerade bei Naturkatastrophen immer Verlass. Die aktuellen Sparvorgaben der Regierung würden aber gerade diese Einsätze gefährden, ist sich auch Michael Schaffer vom österreichischen Milizverband sicher: „Durch die Reformunwilligkeit der letzten zehn Jahre sind die Personalkosten explodiert und für alles andere ist kein Geld mehr übrig. Voriges Jahr hat die österreichische Bevölkerung zum Großteil gegen ein Berufs- und für ein Milizheer gestimmt. Ein Berufsheer wäre viel zu teuer und das Budget zu gering. Wir brauchen daher mehr Geld, aber für die richtigen Dinge und nicht für das falsche System.“

Mobilität wird immer schwieriger

Das Sparprogramm schränkt den Aktionsraum bereits deutlich ein, sagt Militärkommandant Heinz Hufler: „Mehr als 50 Prozent der Fahrzeuge werden ausgeschieden. Das wirkt sich natürlich gravierend auf die Mobilität und die Mannstärken die man transportieren kann aus. Ich kann nur die Verantwortlichen ersuchen, im Hinblick auf Fahrzeugausscheidungen die Notbremse zu ziehen.“

Bundesheer Autos

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Immer mehr Fahrzeuge werden ausgemustert - neu kommen nicht nach

Sparen könne man nur wenn man zuviel von etwas hat, so Hufler weiter: „Wir sparen nicht mehr, sondern reduzieren in allen Bereichen und das stimmt mich bedenklich.“

Sieben-Punkte Katalog zur Rettung des Bundesheeres

Die Salzburger Unteroffiziere formulierten bereits einen sieben-Punkte-Katalog, mit dem das Bundesheer, ihrer Meinung nach, gerettet werden könnte. Allem voran verlangen sie mehr Geld für die Landesverteidigung. Spezieller für die Ausbildung, die Militärübungen, aber auch für die Sanierung der Soldatenunterkünfte.

Bundesheer Soldaten in Aufstellung

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Mehr Geld aber für die richtigen Dinge bräuchte es, um das Heer zu retten

Zusätzlich brauche es auch ein neues, zeitgemäßes Dienstrecht und Gehaltsschema für die Berufs- und Zeitsoldaten. Und schließlich appelliert die Unteroffiziersgesellschft an die Politiker, sie müssten zur österreichischen Landesverteidigung stehen und das nicht nur am Nationalfeiertag.

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