Höhleneinsatz: Bergrettung fürchtet um Geld

Nach der Rettungsaktion für den polnischen Höhlenforscher im Tennengebirge kommt jetzt Kritik von der Bergrettung. Sie fürchtet, auf dem Großteil der hohen Kosten sitzenzubleiben. Noch ist unklar, ob der 27-Jährige versichert ist.

Mehr als 100.000 Euro kostete der Einsatz der Berg- und Höhlenretter vergangene Woche in der Jack-Daniel’s-Höhle im Tennengebirge bei Abtenau (Tennengau). Das gab die Bergrettung am Montag bekannt. Die Retter selbst arbeiten zwar ehrenamtlich. Die Kosten ergeben sich jedoch aus dem Materialeinsatz und einem Stundensatz, den die Bergrettung verlangt, um das Bestehen der Organisation sicherzustellen.

Enorme Summen für Bergrettungseinsätze

Die Kosten der Bergrettung seien bei solch großen Einsätzen wie in Abtenau nie auch nur annähernd gedeckt, kritiserte Maria Riedler, die Sprecherin der Salzburger Bergrettung am Montag: „Wir haben immer wieder ähnliche Einsätze, bei denen unsere Leute mehrere Tage lang unterwegs sind. Das werden dann solche enormen Summen, die zusammen kommen - die könnten wir nie eins zu eins verrechnen. Wir würden das Geld auch nicht bekommen. Die meisten Bergsportler sind auch nicht ausreichend versichert.“

Der 27-jährige Höhlenforscher Marek Gizowsky im Salzburger Landeskrankenhaus

SALK/Weinberger

Zwei Tage brauchten die Retter um den 27-jährigen Forscher aus der Schachthöhle zu bergen

Mehr als 100.000 Euro Gesamtkosten

Ebenfalls gerechnet wurde am Montag in der Gemeinde Abtenau (Tennengau): „Bei uns sind rund 18.000 Euro an Kosten durch Verpflegung, Übernachtungen und den Arbeitsstunden unseres Personals zusammengekommen“, sagt der Abtenauer Bürgermeister Johann Schnitzhofer (ÖVP). Wer die Kosten trägt ist nicht bekannt, denn bisher konnte nicht geklärt werden, ob der polnische Höhlenforscher versichert ist.

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