Hochwasser trifft vor allem Oberpinzgau
Wasserrettung Salzburg
Die Salzach hat beim Mayburgerkai in der Stadt Salzburg am späten Donnerstagnachmittag den Höchststand von 7,36 Meter erreicht und ist seither stabil bzw. leicht fallend. Nach Prognosen des Hydrographischen Dienstes ist in den nächsten Stunden mit keinen weiteren Hochwasserspitzen zu rechnen.
Innergebirg wurde Lage bedrohlicher
Im Oberpinzgau wurde die Lage am Donnerstagnachmittag und am Abend noch gefährlicher. Die Salzach erreichte mehrmals neue Rekordhöhen, und der Pegel stieg noch weiter - entgegen den Erwartungen der Fachleute. Aus den vergletscherten Tauerntälern im Süden und den Grasbergen im Norden kamen immer mehr Wassermassen ins Salzachtal herunter. Es gab Überlegungen, eine behördliche Katastrophenschutz-Warnung herauszugeben. Das ist bisher nicht geschehen. In mehreren Gemeinden des Oberpinzgaues wurden Häuser überflutet und evakuiert.
Video: Lage in Mittersill am Abend
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Um 18.30 Uhr stand die Salzach in Mittersill bei nahezu 5,60 Metern - mittlerweile weit höher als beim verheerenden Hochwasser von 2005. Der seither massiv und mit viel Geld ausgebaute Hochwasserschutz von Mittersill hielt aber bisher. Das Stadtzentrum ist nicht überschwemmt, die Stadtbrücke wurde aber überflutet. Zusätzliche Dämme mit Sandsäcken und Bauholzplatten wurden von Feuerwehrleuten aufgebaut.
Video: Lage in der Stadt Salzburg
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Häuser überschwemmt
Die Pinzgauer Lokalbahn steht zwischen Niedernsill und Krimml still. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Auch in Bramberg, Krimml und Wald gab es Überflutungen. Auch im Ortsteil Rosental von Neukirchen am Großvenediger wurden mehrere Häuser überschwemmt. Die Polizei hat sieben Menschen mit Booten ins Trockene gebracht. Einige wurden mit dem Hubschrauber geborgen. Die Sachschäden sind zum Teil sehr hoch. Nun fordern immer mehr Gemeinden einen so guten Hochwasserschutz, wie es ihn in Mittersill gibt.
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Massive Behinderungen im Bahnverkehr
Auch die ÖBB-Strecke zwischen Schwarzach und Zell am See durch das Salzachtal musste gegen 12.00 Uhr wegen des Hochwassers beim Bahnhof Bruck/Fusch gesperrt werden. „Wir rechnen mit einer Dauer der Sperre von sechs bis sieben Stunden, es hängt vom Wetter ab und wie sich die Pegelstände entwickeln. Sicherheit hat oberste Priorität“, erklärte ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel. Zwischen Zell am See und Schwarzach wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, zwei Eurocity-Züge mussten über Rosenheim umgeleitet werden.
Angespannte Lage in Neukirchen am Großvenediger
Brennpunkt im Oberpinzgau war aber Neukirchen im Großvenediger: Im Neukirchner Ortsteil Rosental wurden sieben Personen und ein Hund vom Wasser eingeschlossen, die Wasserrettung konnte sie mit einem Raftingboot in Sicherheit bringen. Auch die Gerlos Bundesstraße (B165) musste gesperrt werden - hier gibt es keine Umleitung.
Die Helfer hatten alle Hände voll zu tun und versuchen mit Sandsäcken, Schlimmeres zu vermeiden: „Es sind zum Großteil nur Wiesen und Felder überflutet, der Schaden hält sich Gott sei Dank in Grenzen. Wir versuchen die Wohnobjekte zu schützen“, sagt Stefan Nill von der Feuerwehr Neukirchen.
Augenzeugen berichten von Tierkadavern, die in den Überschwemmungsgebieten im Wasser treiben. In Hollersbach müssen dutzende Baumstämme bei einem Sägewerk gesichert werden, damit sie nicht weggeschwemmt werden.
Kritische Lage an der Salzach bei Bruck
Ausuferungen gab es auch im Gebiet von Zell am See und Bruck an der Glocknerstraße. Dort schütteten Bagger einen Erdwall auf, um ein Gewerbegebiet zu schützen. Dort ist die Lage aber weiter kritisch - es ist nicht sicher, dass dieser Wall hält. Auch in Stuhlfelden, Uttendorf und Niedernsill mussten die Helfer ausrücken. In Saalfelden wird der mobile Hochwasserschutz aufgebaut. Allein im Pinzgau waren am Donnerstagvormittag insgesamt rund 250 Feuerwehrleute im Einsatz.
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Videobilder aus dem Oberpinzgau von Erwin Nindl und Anita Schickinger
Höhepunkt der Flut in der Stadt Salzburg am Abend
In der Stadt Salzburg löste die Feuerwehr zu Mittag Großalarm aus, um den mobilen Hochwasserschutz aufzubauen. Die Salzachkais sollten deshalb von Fußgängern, Radfahrern und Autolenkern gemieden werden.
Landesweit fielen in den vergangenen 48 Stunden zwischen 70 und 100 Liter Regen pro Quadratmeter.
Link:
- Überflutungen nach heftigen Unwettern (oesterreich.ORF.at; 31.7.2014)