Tamsweg: Großbrand nach 22 Stunden gelöscht

Nach rund 22 Stunden gab es Samstagnachmittag im Wirtshaus Gambswirt im Zentrum von Tamsweg (Lungau) „Brand aus“, die letzten Glutnester waren gelöscht. Die Brandermittler gehen von einem elektrischen Defekt als Ursache aus.

Das mehr als 500 Jahre alte Wirtshaus direkt am Marktplatz von Tamsweg fing am Freitag kurz vor 16.00 Uhr Feuer - aus dem Dachstuhl schlugen Flammen. Wegen der starken Rauchentwicklung, und des nur schwer zugänglichen Brandherdes im Dachstuhl wurde rasch Großalarm ausgelöst. Rund 300 Feuerwehrleute aus dem Lungau, Pongau und Tennengau bekämpften die ganze Nacht über die Flammen. Laut Polizei mussten die angrenzenden Häuser vorübergehend evakuiert werden. Der Marktplatz wurde großräumig abgesperrt.

100.000 Liter Löschwasser: Haus einsturzgefährdet

Die Feuerwehrleute mussten von außen auf das Dach des 14 Meter hohen Gebäudes, weil das Wirtshaus einsturzgefährdet ist. Schließlich spritzten die Einsatzkräfte im Lauf der Stunden rund 100.000 Liter Wasser in das Gebäude - soviel wie in einem Schwimmbad.

Das Dach musste Stück für Stück abgetragen werden, immer wieder flammten dabei Glutnester auf. Samstag um 6.00 Uhr wurden die Mannschaften abgelöst, sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Hannes Pfeifenberger: „Das Blechdach ist noch einmal aufgedoppelt mit einem Eternitdach. Das mussten wir herunterbringen - und es ist doch eine relativ große Höhe. Das machte es schwierig.“

Brandherd im Bereich der Lüftung

In den Mittagsstunden wurden die Lüftungsschächte unter dem Dach herausgeholt. So wollen die Brandermittler herausfinden, ob vielleicht die Klimaanlage die Brandursache ist. Brandermittler Walter Kittl ging mit dem Tamsweger Feuerwehrkommandanten Hans-Peter Seitlinger auf eigenes Risiko in das Gebäude, um mit seinen Arbeiten zu beginnen: „Ich habe den Brandherd im Bereich der Lüftungsanlage festgestellt“, sagte Kittl zu ORF Radio Salzburg. „Detailuntersuchungen müssen noch erfolgen, wenn die geborgen ist.“

Brandstiftung könne hingegen ausgeschlossen werden, so der Sachverständige. Er geht derzeit davon aus, dass es sich um einen elektrischen Defekt handelte. Der Sachschaden beläuft sich nach aktuellen Einschätzungen auf rund drei Millionen Euro. Was mit der Brandruine passiert, ist noch nicht klar. Die Grundmauern sind über 500 Jahre alt und stehen unter Schutz.

Zwei Feuerwehrmänner verletzt

Zwei Feuerwehrmänner wurden bei den Löscharbeiten leicht verletzt. Einer musste in die Augenklinik nach Salzburg gebracht werden. Die Gäste blieben alle unbeschadet - sie waren zum Zeitpunkt des Brandausbruchs außer Haus. Sie wurden in Ersatzquartieren untergebracht.

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