Untersberg: Zustand des Verletzten besser

Im Untersberg geht am Dienstag die Rettungsaktion für einen verunglückten Höhlenforscher weiter. Der 52-Jährige sei „dauerhaft ansprechbar“, sagen die Retter. Er wurde am Samstag in der Riesending-Schachthöhle von einem Steinschlag getroffen.

Bei der dramatischen Rettungsaktion im Untersberg auf der bayrischen Seite sind auch 20 Höhlenretter aus Salzburg im Einsatz. Der Höhlenforscher sitzt mit einer schweren Schädelverletzung in der Höhle fest. Ein erster Rettungstrupp erreichte den Verletzten bereits am Montag. Die Helfer versorgten den Mann mit Essen, Medikamenten und Decken.

Grafik der "Riesending"-Schachthöhle im Untersberg bei Berchtesgaden

ORF

Der 52-Jährige muss beim langen und schwierigen Rückweg auch die Strapazen bewältigen

52-Jähriger kann zumindest kurze Zeit stehen

Laut letzten Informationen soll es dem Eingeschlossenen und Verletzten den Umständen entsprechend gut gehen. Das berichtete jedenfalls ein Retter, der bereits zu dem Forscher vordringen konnte. Mit fremder Hilfe könne der Verletzte sogar stehen, berichtete dieser Retter. Der Verletzte sei dauerhaft ansprechbar und könne zumindest kurze Zeit stehen. Allerdings muss er zum Teil selbst zumindest beim Klettern mithelfen, so steil und eng sind manche Passagen in der Höhle

Inzwischen funktioniert auch der Tunnelfunk - die Retter auf dem Berg können mit den Helfern in der Höhle direkt kommunizieren. Die Verbindung im Berginneren deckt aber nur einen kleinen Teil des Einsatzgebietes ab. Dabei ist der Informationsaustausch auch angesichts der unsicheren Wetterprognose wichtig. Denn ab Mittwoch kann es zu Gewittern und Platzregen kommen. Die Retter rechnen ja mit einer tagelangen Aktion - mehr dazu in Gewitter kommen: Schwieriger Einsatz in Höhle (salzburg.ORF.at; 10.6.2014).

Eine der kompliziertesten Höhlen Europas

Hauptproblem der Helfer ist, dass kaum jemand den Weg zum Unfallort im Inneren des Untersbergs kennt. Die Riesending-Schachthöhle gehöre zu den kompliziertesten Höhlen Europas - einige Schächte seien so eng, dass man den Bauch einziehen muss und den Kopf schieflegen, um durchzupassen, sagte Bärbel Vogel vom Verband der deutschen Höhlenforscher, zu dem auch der verunglückte Forscher aus Stuttgart gehört: „Es ist dort wirklich das beste Team unterwegs. Es gibt nicht sehr viele, die all diese Strapazen bewältigen können. Und wir haben wirklich die Besten der Besten in der Höhle.“

Ein Höhlenexpertenteam aus der Schweiz ist derzeit mit einem Arzt auf dem Weg zu dem Schwerverletzten. Marcus Goebel von der bayrischen Bergwacht: „Die Abstiegszeit zum Verletzen beträgt zehn bis zwölf Stunden, für den Weg zurück benötigen wir noch einmal zwölf Stunden.“

Erster Rettungstrupp blieb bei Verletztem

Der Einsatzleiter der österreichischen Höhlenrettung, Norbert Rosenberger, beschrieb den Einsatz ebenfalls als sehr schwierig: „Das ist so ziemlich das Schwierigste, was einem Höhlenretter passieren kann: Die Höhle hat ein unglaublich großes Gangsystem und ist Tausende Meter tief. Es ist wahnsinnig verzweigt mit Schächten, die teilweise über 200 Meter tief sind.“ Der erste Rettungstrupp blieb am Montag bei dem verletzten Höhlenforscher und errichtete dort ein provisorisches Lager.

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