Euthanasiemahnmal schwer beschädigt

Das Euthanasiemahnmal in der Stadt Salzburg ist in der Nacht auf Mittwoch schwer beschädigt worden. Es droht nun einzustürzen. Glasflächen wurden eingeschlagen. Am Mittwoch sollte bei dem Mahnmal eine Gedenkveranstaltung stattfinden.

Die Glasplatten der rechteckigen Säule beim Schloss Mirabell sind teilweise zerstört, weitum sind Scherben auf dem Boden verstreut. Die Spuren der Zerstörung lassen darauf schließen, dass der oder die Täter im Schutz der Dunkelheit mit einer Spitzhacke auf das Euthanasiemahnmal losgegangen waren.

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Die Spurensicherung der Polizei untersuchte den Tatort, bevor Magistratsarbeiter noch am Mittwochvormittag das schwer beschädigte Mahnmal mit einer Schutzhülle versahen, um weitere Schäden zu verhindern.

Das schwer beschädigte Euthanasiemahnmal

Stadt Salzburg

Das schwer beschädigte Euthanasiemahnmal

Bezug zu anderen Vandalenakten?

Spuren zu dem oder den Tätern wurden nicht gefunden, einzig die Tatzeit lässt sich eingrenzen. Zwischen Mitternacht und 6.45 Uhr sei das Mahnmal beschädigt worden, sagte Hermann Rechberger vom Verfassungsschutz. „Wir ermitteln derzeit in alle Richtungen. Es gibt noch keinen konkreten Tatverdacht. Allerdings ist natürlich die Vermutung berechtigt, dass die Tat möglicherweise in Zusammenhang mit den einschlägigen Beschädigungen der jüngeren Vergangenheit stehen. Da gab es einige Nazi-Schmierereien und auch wieder einige Beschädigungen von Stolpersteinen. Und ich vermute, dass diese Szene auch hier aktiv war.“

Mahnmal 1991 nach heftigen Debatten enthüllt

Das Mahnmal wurde 1991 enthüllt. Die Standortsuche war davor von heftigen politischen Debatten dominiert gewesen. Das Mahnmal erinnert an jene 500 geistig beeinträchtigen Salzburger, die im Jahr 1941 zum Schloss Hartheim bei Linz in Oberösterreich gebracht und von den Nazis dort vergast wurden. Der aktuelle Schaden am Mahnmal beträgt nun mindestens 10.000 Euro. Zuletzt waren in der Stadt Salzburg immer wieder Stolpersteine beschmiert worden, die ebenfalls an NS-Opfer erinnern. Die Polizei ermittelt weiterhin.

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