Doppelt so viele ohne Wohnung

Die Zahl der obdach- und und wohnungslosen Menschen in der Stadt Salzburg hat sich in den letzten zehn Jahren von 500 auf über 1.000 mehr als verdoppelt. Das beobachtet die Armutskonferenz.

Vom Unterschlupf bei Bekannten zur Notunterkunft, in ein Pensionszimmer schließlich unter die Brücke oder auf die Straße: 1.260 Menschen in der Stadt Salzburg jonglieren so beim Wohnen. Das zeigte die letzte Erhebung der Armutskonferenz aus dem Oktober 2013.

„Eklatante Steigerung in diesem Jahr“

„Wir in diesem Jahr eine eklatante Steigerung von 16 Prozent zu verzeichnen“, sagt Robert Buggler von der Armutskonferenz. „Das sind um 170 Personen mehr. Die Steigerungen sind im Wesentlichen auf zwei große Gruppen zurückzuführen: Zum einen sind das die Menschen, die aus Osteuropa in Salzburg ihr Glück versuchen. Und wir haben einen starken Anstieg bei Nicht-Österreichern, die schon lange in Österreich sind, hier eine Aufenthaltsbewilligung haben, aber aus unterschiedlichsten sozialen Gründen in den Notunterkünften landen.“

Auch bei den obdachlosen Österreichern gibt es eine kleine Steigerung, ergänzt Buggler - und die betrifft auch immer mehr aus der Mittelschicht. Sie werden öfter vorübergehend wohnungslos.

Mehr Obdachlose, mehr Wohnungslose

Obdachlos ist, wer auf der Straße übernachtet. Das sind in Salzburg derzeit 59 Österreicher und ungefähr ebenso viele Nicht-Österreicher. Als wohnungslos gilt, wer nicht in einer eigenen Wohnung oder unter unzumutbaren Zuständen lebt.

Als Gründe für die gestiegene Obdach- und Wohnungslosigkeit nennt Anton Waltl vom Sozialverein Vinzidach steigende Mietpreise bei sinkenden Sozialleistungen. Das Sozialamt der Stadt spricht von 1.500 akut Wohnungssuchenden und von 20 bis 30 obdachlosen Salzburgern. Die Zahlen der Armutskonferenez kommen von 40 Sozial-und Gesundheitseinrichtungen, bei denen obdach- und wohnungslose Menschen im Oktober 2013 Hilfe suchten.

Links: