„Stadtseilbahn“ für Salzburg vorgeschlagen

Mit einer wenige Tage vor der Wahl vorgeschlagenen „Stadtseilbahn“ will das Team Salzburg die Verkehrsmisere in der Landeshauptstadt lösen. Sie soll vor allem Touristen in sieben bis acht Minuten vom Messezentrum in die Innenstadt bringen.

Nach den Vorstellungen des Team Salzburg soll eine Seilbahn entlang der Salzach vor allem Touristen, aber auch Einheimische in sieben bis acht Minuten staufrei in die Innenstadt und wieder zurück bringen.

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Im Norden der Stadt sollen die Fahrgäste beim Park and Ride-Parkplatz beim Messezentrum oder beim noch zu errichtenden (und jahrelang umstrittenen) Autobahn-Halbanschluss Hagenau einsteigen und entlang der Salzach Richtung Süden fahren können, etwa bis zum Rot-Kreuz-Parkplatz am Franz-Josef-Kai.

Pläne der Stadtseilbahn für die Stadt Salzburg, vorgestellt von Eduard Mainoni

ORF

Eduard Mainoni will die Seilbahn entlang der Salzach führen

Derzeit kein Betreiber - Suche per Ausschreibung

Mainoni will so „3.000 bis 4.000 Passagiere pro Stunde rasch und mit einem Erlebnis in die Stadt bringen“. 35 bis 40 Mio. Euro würde die Seilbahn kosten, sagt Mainoni: „Das ist von Privaten zu bezahlen. Hier geht es nicht um das Budget der Stadt Salzburg, des Landes - sondern es ist ein privater Errichter und Betreiber.“ Einen Betreiber hat der Politiker aber noch nicht gefunden - er soll jetzt per Ausschreibung gesucht werden.

„Freie Trasse ist die Salzach“

Mainoni will jetzt die anderen Parteien in der Stadtpolitik für sein Projekt gewinnen. Schon jetzt davon überzeugt ist Mainonis Parteifreund, der frühere Postbus-Manager Gernot Hubner: „Wir haben eigentlich keine freien Trassen mehr - die letzte freie Trasse ist die Salzach. Das Schöne an dem Projekt ist: Es ist finanzierbar, es ist technisch machbar und es ist zeitlich überschaubar. In den nächsten drei bis vier Jahren kann es fertig in Betrieb genommen werden.“

Alleine im Tourismus könnte die Stadtseilbahn pro Tag rund 400 Fahrten von Reisebussen durch die Stadt einsparen, sagt Hubner.

„Faschingsscherz“, „medienwirksamer Gag“

Für die FPÖ ist die Stadtseilbahn dagegen „Faschingsscherz“. Seriöse Verkehrspolitik in der Stadt sehe anders aus, sagt Stadtparteiobmann Andreas Schöppl.

Auch Planungsstadtrat Johann Padutsch sieht in den Plänen nur einen „medienwirksamen Gag“. Ein solches Seilbahn-Projekt habe die Autofahrerpartei bereits in den 1990er-Jahren vorgeschlagen, zuletzt hatten es FH-Studenten 2013 untersucht: „Das Projekt wurde nicht weiterverfolgt, weil seine Verkehrswirksamkeit und das Kosten/Nutzenverhältnis keinen Erfolg erwarten lassen. Insbesondere weil es für Pendler keine wirkliche Alternative ist“, betont Padutsch.