Streit um Behindertenheim: Landesrat in Schernberg

Soziallandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) will Freitag erstmals das Behindertenheim St. Vinzenz auf Schloss Schernberg in Schwarzach besuchen. Wie berichtet, war er bisher vehement gegen die schon beschlossene Sanierung und erntet dafür Kritik von der SPÖ.

Schloss Schernberg, in dem das St. Vinzenz Heim untergebracht ist

ORF

Schloss Schernberg mit dem in die Jahre gekommenem Anbau aus den 1970er-Jahren

Schellhorn trifft Freitag erstmals mit den Verantwortlichen des Heimes auf der Sonnenterrasse des zentralen Pongaues zwischen Schwarzach, Goldegg und St. Veit zusammen. In der heftigen Auseinandersetzung um die Modernisierung des Heimes soll nun offenbar doch eine Lösung gefunden werden.

Von früherer Regierung beschlossen

Die Marktgemeinde Schwarzach (Pongau) und die Geschäftsführung von Schloss Schernberg - wo ein Orden katholischer Schwestern seit 1846 behinderte Menschen betreut - wollen das bestehende Sanierungskonzept für besseres Wohnen in Schernberg rasch umsetzen. Es ist von SPÖ und ÖVP in der alten Landesregierung bzw. im alten Landtag fix beschlossen worden.

Schwere Meinungsverschiedenheiten

Der neue Landesrat Schellhorn und die Lebenshilfe Salzburg sind dagegen für „kleinere und dezentrale Betreuungseinheiten“ für die Behinderten. Schernberg sei nicht mehr zeitgemäß, heißt es dazu. Außerdem habe das Land nicht die nötigen 19 Mio. Euro zur Verfügung, argumentierte der Politiker bisher. Die Befürworter einer Absiedlung argumentieren auch mit der neuen Behinderten-Konvention der UNO, wonach selbstbestimmtes Wohnen gefördert werden müsse.

Das mögliche Ende für das Heim auf Schloss Schernberg ruft andere Kritiker auf den Plan, die auf die landschaftliche Lage und Einzigartigkeit des Standortes mit eigener Landwirtschaft und vielen Möglichkeiten zu neuen Wohnformen und für ein Modellprojekt hinweisen.

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