Stadtwahl: FPÖ, Grüne & NEOS optimistisch

Die Nationalratswahl hat eine lebhafte Debatte über die 2014 bevorstehende Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg ausgelöst. FPÖ und Grüne sehen sich voll im Aufwind, und manche ÖVP-ler fürchten sich vor den erfolgreichen NEOS.

Festung Hohensalzburg Salzburg Altstadt Mirabellgarten Mirabell Schloss Mirabell

Gerald Lehner

Blick vom städtischen Regierungsgebäude Schloss Mirabell zur früheren Machtzentrale von Stadt und Land Salzburg

Die Freiheitlichen in der Stadt Salzburg sehen sich nach knapp zehn Jahren Opposition künftig schon wieder in der Stadtregierung. Und die grüne Bürgerliste kommt nach Auszählung der Briefwahlstimmen der Bürgermeisterpartei SPÖ sehr nahe. Bei der ÖVP hält sich der Optimismus in Grenzen, könnte man doch von der neuen Partei der Liberalen, den NEOS mit deren Chef Sepp Schellhorn, angeknabbert werden.

SPÖ in der Stadt traditionell voran

Grüne Bürgerliste, ÖVP und Freiheitliche sind in der Stadt Salzburg mit rund zwanzig bzw. knapp 19 Prozent nahezu gleich stark. Etwas von den Mitbewerbern absetzen konnten sich bei der letzten Wahl die Sozialdemokraten mit rund 23,7 Prozent.

Die blauen Zugewinne bei der Nationalratswahl am Sonntag auch in der Stadt Salzburg sind für Fraktionschef Andreas Schöppl eine gute Ausgangsbasis für die Gemeinderatswahl am 9. März 2014: „Da wird es sehr spannend. Die freiheitliche Ansage ist, wir wollen wieder in die Stadtregierung.“

Vizebürgermeister wieder von Bürgerliste?

Die Bürgerliste mit Platz zwei hinter der SPÖ in der Stadt macht sich intern nun wieder Hoffnungen auf die Rückeroberung des Sessels für den Vizebürgermeister, auf dem derzeit Harald Preuner (ÖVP) sitzt. Der grüne Klubobmann Helmut Hüttinger betont, es gebe in Salzburg nun vier Parteien, die nahezu gleich groß sind: „Das stimmt uns sehr zuversichtlich. Die Grünen werden in Salzburg sehr ernst genommen.“

Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) will aus der Nationalratswahl keine Rückschlüsse auf die Stadtwahl ziehen. Überrascht hat Schaden nach eigenen Worten nur, dass die ÖVP in der Stadt noch weiter Federn lassen musste und sogar von der Bürgerliste überholt wurde.

Preuner sieht NEOS als starke Konkurrenz

ÖVP-Spitzenmann und Vizebürgermeister Harald Preuner macht in erster Linie die NEOS für das schwache Abschneiden seiner Partei verantwortlich. Die ÖVP müsse sich mehr öffnen und verstärkt liberale und bürgerliche Wähler ansprechen, so die Analyse Preuners.

Mit der Kandidatur des Szene-Gastwirts Berti Milach auf der ÖVP-Liste gebe es bereits ein klares Signal in diese Richtung.

Unterkofler als NEOS-Spitzenkandidatin?

Die NEOS mit mehr als sechs Prozent bei der Nationalratswahl in der Stadt Salzburg haben bereits angekündigt, dass sie bei der Stadtwahl antreten werden. Als mögliche Spitzenkandidatin ist Barbara Unterkofler im Gespräch, die Tochter der ehemaligen ÖVP -Gesundheitslandesrätin Maria Haidinger.

Wahlkampf ab 6. Jänner 2014

Die Wahlkämpfer haben nun eine kleine Verschnaufpause. Der Intensiv-Wahlkampf für die Stadtwahl soll nach dem Dreikönigsfest am 6. Jänner starten, sagt der sozialdemokratische Bürgermeister Heinz Schaden.

ÖVP-Spitzenkandidat Harald Preuner möchte am liebsten einen ganz kurzen Wahlkampf nach den Semesterferien im Februar.