Festspielreformer Hans Landesmann tot
Der Wiener war auch Salzburger mit eigenem Wohnsitz in der Landeshauptstadt bis zuletzt. Seine Frau Elaine hat er nur um wenige Wochen überlebt: Mittwoch ist der Musikmanager Hans Landesmann, der das österreichische Musikleben der vergangenen 50 Jahre wie wenige andere prägte, im Alter von 81 Jahren gestorben.
2009 gründete Landesmann noch die Salzburg Biennale, das Festival für Neue Musik.
APA
Von schwerer Krankheit gezeichnet, hatte sich der glühende Verfechter zeitgenössischen Musikschaffens in den vergangenen Jahren zunehmend aus dem Konzertbetrieb zurückgezogen, den er unter anderem als Generalsekretär des Wiener Konzerthauses, als Direktoriumsmitglied der Salzburger Festspiele und als Musikdirektor der Wiener Festwochen mitgestaltet hatte und dem er nach Ende seiner aktiven Zeit als Konzertbesucher weiter treu blieb.
Salzburg verdankt ihm viel
An der grundlegenden Strukturreform der Salzburger Festspiele gegen Ende der Ära Karajan war Landesmann als Modernist und Reformer federführend beteiligt - nicht stets zur Freude von Herbert von Karajan, der Landesmanns künstlerische Vorschläge als „Seifenblasen eines Dilettanten“ kritisierte. Letztlich war Landesmann eine der treibenden Kräfte, die sich durchsetzten und das Festival erfolgreich modernisierten.
Ermutiger für jüngere Künstler und Forscher
Ab 1. Jänner 1989 war er dann auch Mitglied des Direktoriums der Salzburger Festspiele und auch Mitglied der Findungskommission für eine neue Leitung. An der Seite von Intendant Gerard Mortier prägte er von 1991 bis 2001 als kaufmännisch-organisatorischer Leiter und Verantwortlicher des Konzertbereiches die Salzburger Festspiele. Daneben unterstützte, finanzierte und motivierte er auch still und privat zahlreiche Kulturinitiativen, Projekte junger Künstler und Wissenschafter - auch bei der Erforschung und Reflexion der Zeitgeschichte bis und nach 1945.
Nachruf für Hans Landesmann in wien.ORF.at
Link:
- Kulturmanager Landesmann wird 80 (salzburg.ORF.at; 27.02.2012)