Grundstein für neues Gefängnis

Mit Monaten Verzögerung ist am Mittwochnachmittag der Grundstein für die neue Salzburger Justizanstalt in Puch-Urstein (Tennengau) gelegt worden. Der 36 Millionen Euro teure Neubau im Gewerbegebiet Urstein soll 210 Häftlingen und 60 Bediensteten Platz bieten.

Der Bau soll Mitte 2015 fertiggestellt sein. Dann wird das desolate, mehr als 100 Jahre alte Justizgebäude in der Salzburger Altstadt, in dem das Gefängnis bisher seinen Standort hatte, generalsaniert.

Visualisierungen der neuen Justizanstalt in Puch-Urstein

Architekten BDA Poos Isensee

PC-Simulation des Neubaues, der nun in Angriff genommen wird

Deutlich mehr Nutzfläche

Finanziert wird das Projekt von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Die Investitionen sollen über künftige Mieterlöse erwirtschaftet werden. Die neue Justizanstalt wird auf einem 20.000 Quadratmeter großen Grundstück in Niedrigbauweise errichtet, erklärt BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner. Das neue Gebäude weist eine Fläche von rund 14.300 Quadratmetern auf und verfügt damit über mehr Nutzfläche als die alte Justizanstalt in der Schanzlgasse, die schon lange aus allen Nähten platzt. Ein moderner Strafvollzug war dort nicht möglich.

Planungsteam aus Norddeutschland

Die Justizanstalt in Puch wurde von den Architekten BDA Poos Isensee aus Hannover in Norddeutschland geplant. In dem Gebäude werden Strafgefangene und U-Häftlinge - Männer, Frauen und Jugendliche - untergebracht. Der viergeschoßige Hafttrakt umfasst Vollzugsabteilungen mit Gemeinschafts- und Freizeiträumen mit Teeküchen. Im Erdgeschoß befinden sich u.a. ein Mehrzwecksaal, eine Bibliothek und ein Verkaufsraum für die Insassen. Die Gefängnisanlage weist zudem noch eine Anstaltsküche, eine Wäscherei und Arbeitsbetriebe, einen Turnsaal und einen großen Innenhof auf.

Einspruch von Anrainer verzögerte Projekt

Der Spatenstich für die neue Justizanstalt hatte sich wegen eines Einspruches eines Anrainers verzögert. Die Baumaschinen hätten schon im Frühjahr auffahren sollen. Der Grundstücksnachbar, ein Tankstellenbetreiber, war der Ansicht, dass die Flächenwidmung mangelhaft gewesen sei. Da seine Lkw-Tankstelle in der Nacht geöffnet ist, befürchtete er Beschwerden seitens der Justizanstalt wegen des Lärms von zufahrenden Lastwagen.

Die Gemeindevertretung als Baubehörde zweiter Instanz lehnte den Einspruch im Mai ab. Wenn voraussichtlich im Jahr 2015 der Umzug der Häftlinge in das neue Gebäude in Puch abgeschlossen ist, wird mit der Generalsanierung des Justizgebäudes begonnen, in dem das Landesgericht angesiedelt ist. Die Planungsphasen für dieses Projekt seien schon weit gediehen, sagt Landesgerichtspräsident Hans Rathgeb.

Angedacht ist, dass die verhandlungsintensiven Bereiche wie die Zivil- und Strafabteilungen sowie die Staatsanwaltschaft ein Ausweichquartier in der Weiserstraße in der Stadt Salzburg erhalten.

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