Airport wehrt sich gegen Dauer-Kritik

Die Sprecher der Flughafen-Anrainer aus Salzburg und Bayern kritisieren das Flughafen-Management wieder einmal heftig und werfen ihm vor, den Dialog zu verweigern. Jetzt schießt der Flughafen aber zurück, man wolle sich nicht mehr alles gefallen lassen.

Die Flughafen-Verantwortlichen haben genug von Vorwürfen, die ihrer Meinung nach ganz einfach nicht stimmen. Sie vermuten vielmehr, dass es manchen handelnden Personen darum geht, politisches Kleingeld daraus zu schlagen, konkret gemeint ist damit unter anderem auch Astrid Rössler (Grüne). Die Politikerin war ja bis zu ihrer Wahl zur Landeshauptmann-Stellvertreterin Chefin des Anrainer-Schutzverbands am Salzburg-Airport.

„Alle Gespräche von Politik beeinflusst“

46.000 Flugbewegungen wurden 2012 am Salzburg Airport gezählt, 40 Prozent davon waren Linien- und Charterflüge, also Flüge mit Großraum-Maschinen. Das ist rund ein Drittel weniger als noch vor zehn Jahren. Die Flugzeuge wurden immer größer, die Zahl der Passagiere ist seit Jahren mit rund 1,7 Millionen pro Jahr mehr oder weniger konstant geblieben. Die aufgeflammte Diskussion über mangelnden Dialog mit den Anrainern versteht man Flughafen nicht und vermutet politische Hintergründe.

„Es hat wenig Sinn im Augenblick Sachgespräche zu führen, weil sie immer wieder beeinflusst und besetzt werden von politischen Gruppierungen“, meint Othmar Raus, Aufsichtsratschef des Salzburger Flughafens.

Rössler weist Vorwürfe zurück

Dass sie sich auf dem Rücken des Flughafens politisch profiliert habe, weist die Grüne Landeshauptmann-Stellvertreterin allerdings vehement zurück. „Ich habe mich nicht auf Kosten des Flughafens profiliert, sondern ich habe bei der letzten Wahl das Vertrauen bekommen für die Themen zu arbeiten, für die ich auch angetreten bin“, so Rössler.

Günter Oblasser ist seit wenigen Wochen Rösslers Nachfolger an der Spitze des Anrainerschutzverbands hier am Flughafen: „In der jetzigen Situation kann man von keinem Dialog reden, denn das letzte Meeting fand im November 2012 statt“, sagt Oblasser. Dass sich vieles - vor allem auch lärmmäßig - am Salzburg Airport verbessert habe, das sieht man im benachbarten Bayern anders. Und auch hier wird die mangelnde Dialogbereitschaft des Flughafens kritisiert.

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Späterer Betriebsbeginn am Sonntag gefordert

Vor allem zu den Randzeiten und da ganz besonders in der Früh zwischen 6.00 und 7.00 Uhr gebe es zunehmend laute Flugzeuge. Und hier setzt auch Astrid Rössler an: „Eine Einschränkung, zum Beispiel am Sonntag erst eine Stunde später zu starten, also erst um 7.00 Uhr, wäre extrem lohnend.“

Rössler hatte den Flughafen zuletzt ja in ihrer Funktion als Anrainervertreterin angezeigt. Es geht um angeblich fehlende Umweltverträglichkeitsverfahren bei diversen Baumaßnahmen - unter anderem beim Terminal zwei. Doch dafür hat das Flughafen-Management am Dienstag ein Rechtsgutachten vorgelegt und das besagt: eine UVP-Verfahren sei nicht notwendig gewesen.

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Hermann im ORF-Interview

Flughafen „jederzeit zu Dialog bereit“

Roland Hermann, Geschäftsführer des Airports sagt zur derzeitigen Konfliktsituation mit den Anrainern: „Unser Weg mit den Anrainervertretern in der Vergangenheit gibt uns recht. Wir haben gemeinsam viele Ziele erreicht. Wir konnten die lauten Flugzeuge aussperren, das wäre ohne die Anrainervertreter nicht möglich gewesen.“

Der Flughafen sei außerdem jederzeit bereit für den nächsten Anrainerdialog, man sei froh über Anregungen, die zu einer Verbesserung der Lärm- und Umweltsituation führen. Zum Vorschlag von Astrid Rössler sagt Hermann: „Grundsätzlich sind alle Varianten denkbar, man muss sie dann nur wirtschaftlich überprüfen, ob sie diesem Unternehmen schaden und ob die Wirtschaft und der Tourismus damit zusammenkommen.“

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