Therme St. Martin offenbar gescheitert

Sechs der sieben Gemeinden, die einst hinter dem Thermenprojekt St. Martin bei Lofer (Pinzgau) standen, haben sich mittlerweile davon verabschiedet. Nur der Martiner Bürgermeister Josef Leitinger (ÖVP) gibt die Hoffnung noch nicht auf.

Bürgermeister Leitinger stößt damit in der eigenen Gemeinde bei seinem Vizebürgermeister Willi Leitinger (Wählergemeinschaft) auf Unverständnis. Der Wahlkampf zwischen der örtlichen ÖVP und der Wählergemeinschaft „Pro St. Martin“ hat schon begonnen.

„Er hat alles verloren“

Ein Ende mit Schrecken sei besser als Schrecken ohne Ende, sagt Vizebürgermeister Willi Leitinger von der Wählergemeinschaft über das Thermenprojekt.

Darauf hatte die Gemeinde St. Martin bei Lofer seit zwölf Jahren in unterschiedlichen Formen gesetzt, so Willi Leitinger: „Wir sind den sechs Gemeinden sehr dankbar, dass sie nun aus dem Projekt ausgestiegen sind - gegen den Willen des St. Martiner Bürgermeisters. Es war einfach ein Fass ohne Boden. Der Bürgermeister hat in den letzten zehn Jahren alles auf eine Karte gesetzt und alles verloren.“

ÖVP-Bürgermeister weiter optimistisch

1,2 Millionen Euro für die Projektentwicklung sind bisher in das Projekt geflossen. Es waren ein Hotelturm und eine öffentliche Therme vorgesehen. Das Heilwasser, das seit der erfolgreichen Bohrung ungenützt in die Saalach fließt, ließe sich immer noch verwerten, sagt ÖVP-Bürgermeister Josef Leitinger.

Er hat die Hoffnung im Unterschied zu den meisten anderen noch längst nicht aufgegeben: „Wir müssen einen neuen Weg aufzeigen und etwas Neues entwickeln. Möglichkeiten gibt es genug, auch eine Verkleierung des Projektes - vielleicht nur mit einem Hotel.“

Schon Wahlkampf fürs Frühjahr gestartet?

Während Vizebürgermeister Willi Leitinger nach politischer Verantwortung ruft, sieht Bürgermeister Josef Leitinger - sein Cousion - einen Zusammenhang mit dem Wahlkampf um den Bürgermeistersessel im kommenden Frühjahr.

Links: