Alpine-Pleite: 150 Zulieferer betroffen

Die Milliardenpleite der Alpine dürfte in Salzburg wirtschaftlich massive Auswirkungen haben. Sie trifft nach Einschätzung des Leiters der Rechtsabteilung in der Salzburger Wirtschaftskammer, Franz Hirnsperger, unzählige Zulieferbetriebe.

Von der Mega-Insolvenz des Baukonzerns dürften im gesamten Bundesland rund 150 Zuliefer- und Partnerbetriebe betroffen sein, schätzt Franz Hirnsperger. Dazu zählen Handwerksbetriebe ebenso wie Baustofflieferanten.

Alpine-Baustelle SCA

ORF

Die Baustelle beim Shopping Center Alpenstraße ist nur eine von vielen Alpine-Baustellen, die derzeit stillstehen

Betriebsversammlungen in der nächsten Woche

Wie es mit der Alpine selbst weitergeht, darüber werde erst der Montag Klarheit bringen, vermutet Hirnsperger. Jedenfalls handle es sich um einen hochkomplexen Fall, dessen Folgen noch nicht wirklich zu erahnen seien, sagte der Wirtschaftskammer-Jurist.

Nächste Woche soll es auch Betriebsversammlungen auf den Alpine-Baustellen in ganz Salzburg geben. Dort will die Gewerkschaft die etwa 600 im Land beschäftigten Alpine-Mitarbeiter über Entwicklungen und die weitere Vorgangsweise informieren.

Gewerkschafter: „Erschreckende Zahlen“

Andreas Huss von der Gewerkschaft „Bau Holz“ in Salzburg geht davon aus, dass auch etliche Unternehmen, die für Alpine gearbeitet haben, wirtschaftliche Probleme bekommen könnten.

Das Alpine-Management selbst habe in Wien erschreckende Zahlen offengelegt, sagt Huss: „Nach dieser Information soll es 10.000 Unternehmen in Österreich geben, die mit der Alpine in Geschäftsverbindungen stehen, wo es noch Verbindlichkeiten gibt. Zum Beispiel eine Firma in Niederösterreich soll ein Auftragsvolumen haben, das zu 25 Prozent von der Firma Alpine bestimmt war. In Salzburg dürften es bis zu 1.000 Unternehmen sein, die mit der Alpine in Geschäftsbeziehungen stehen. Wir wissen aber noch nicht, wie diese Dinge genau aussehen. Die Summen, die hier im Spiel sind, scheinen zum Teil beträchtlich zu sein.“

Minister kommt nach Salzburg

Freitagvormittag wird Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) zu einem Pressegespräch in Salzburg erwartet. Bei diesem Termin sollen neue Zahlen zur Alpine-Pleite veröffentlicht werden. Vor allem wird es darum gehen, wie es mit den tausenden betroffenen Mitarbeitern weitergeht.

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