Aufatmen in Hochwassergebieten

Zwei Tage nach dem verheerenden Hochwasser können die Bewohner in den betroffenen Gebieten in Salzburg aufatmen. Der neuerliche Regen am Montag richtete keine weiteren Schäden an. Das meldete die Landeswarnzentrale.

Nach wie vor sind in den betroffenen Salzburger Gemeinden bis zu 800 Feuerwehrleute mit dem Aufräumen nach dem Hochwasser und den Murenabgänge beschäftigt. Sie werden von 300 Soldaten und vielen Freiwilligen unterstützt.

Neben den Aufräumarbeiten werden aber auch viele Hänge in den Hochwassergebieten weiter aufmerksam beobachtet. Sie sind derart mit Wasser gesättigt, dass schon kleine Mengen für weitere Murenabgänge genügen. Diese Befürchtung haben sich nach vorliegenden Informationen während der Nacht von Montag auf Dienstag nicht bestätigt.

Weiterhin keine Spur von Vermissten

Nach wie vor ohne Erfolg verläuft in Taxenbach (Pinzgau) die Suche nach zwei vermissten Personen. Von ihnen fehlt weiterhin jede Spur. Ein Landwirt und eine 19-Jährige wurden von Muren wahrscheinlich in die Salzach gerissen. Salzburger Wasserretter suchten die Salzach im Bereich Taxenbach daher Schritt für Schritt ab, sagt Wasserretter Bernhard Gruber: „Es ist zwar sehr anstrengend, aber wir müssen alles versuchen. Es besteht die Möglichkeit, dass hinter den Steinen jemand hängen bleibt.“

Hochwasser Wasserretter suchen zwei Vermisste in der Salzach bei Taxenbach

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Wasserretter suchen in Taxenbach weiter nach zwei vermissten Personen

Evakuierung in Taxenbach aufgehoben

Mittlerweile hob der Krisenstab in Taxenbach am Dienstag immerhin die Evakuierung von sechs Einfamilienhäusern in den Ortsteilen Klein-Sonnberg und Högmoos auf. 15 Taxenbacher konnten damit in ihre Häuser zurückkehren. Ursprünglich mussten in Taxenbach 96 Gemeindebürger ihre Häuser und Wohnungen wegen der Hochwasserkatastrophe verlassen.

Spuren des Hochwassers nach wie vor zu sehen

Unübersehbar sind nach wie vor die Spuren des Hochwassers in den betroffenen Gebieten. In der Stadt Salzburg sind aber seit Montag wieder alle Brücken und Unterführungen frei. Auch der Pegel der Salzach näherte sich am Montagabend - rund 26 Stunden nach der Rekordmarke vom Sonntag - wieder dem Normalwert. Auch die Saalach an der Grenze zu Bayern ist wieder in ihr Bett zurückgekehrt - eingestürzte Ufer an mehreren Stellen werden aber noch länger an das Hochwasser erinnern.

Hochwasserfolgen in der Stadt Salzburg

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Spuren des Hochwassers am Ufer der Salzach in der Stadt Salzburg

Doch auch an diesem Flusslauf könne jetzt Entwarnung gegeben werden, sagt Hochwasserexperte Hans Wiesenegger: „Momentan haben alle Pegel fallende Tendenz. In der Stadt Salzburg hat die Salzach derzeit einen Pegel von 5,50 Metern, das ist rund drei Meter unter dem Höchststand vom Sonntag.“ Die Böden seien derzeit allerdings gesättigt, neuerliche Niederschläge könnten zu einem weiteren Hochwasser führen.

Große Niederschläge seien aber in den nächsten Tagen nicht mehr zu erwarten, und auch der Temperaturanstieg und damit die Schneeschmelze in hohen Lagen wird keinen Hochwassernachschlag bringen, sagt Wiesenegger: „Das könnte vielleicht örtlich, lokal für Probleme sorgen, aber selbst das ist unwahrscheinlich.“

Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren

Zwei Tage nach dem großen Hochwasser und den Murenabgängen wird in ganz Salzburg nach und nach auch das Ausmaß der Schäden sichtbar. Gleichzeitig läuft das große Aufräumen in den betroffenen Bezirken auf Hochtouren - mehr dazu in Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren.

Hochwasser Mure Zell am See Skischuhe Hotel Latini

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Ein Berg von Skischuhen wurde aus dem schwer beschädigten Hotel Latini in Zell am See entsorgt

Bildergalerie, Tag zwei

mit Flugbildern aus Oberndorf, Freilassing, Stadt Salzburg, Hallein, Hüttau, Taxenbach, Saalfelden, Golling, Wiestal und vom Pass Lueg etc.

Verkehrslage entspannt sich

Langsam, aber sicher entspannt sich auch die Verkehrssituation in den betroffenen Hochwasser- und Murengebieten - nach und nach können Straßen und Bahnverbindungen wieder frei gegeben werden. So ist seit Montag auch der Pinzgau wieder auf dem Straßenweg erreichbar.

Probleme gibt es nach wie vor beim Großen deutsche Eck, der deutschen A8, zwischen Bergen und Bernau. Die Sperre wird voraussichtlich bis Donnerstag dauern, Pkws müssen über Landesstraßen ausweichen. Für Lkws ist die A8 überhaupt zwischen Bad Reichenhall und dem Inntal-Dreieck gesperrt. Probleme gibt es nach wie vor auch im Zugsverkehr - mehr dazu in Verkehrslage entspannt sich weiter.

Bildergalerie, Tag eins

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