Bauern wollen mehr Geld für Milch

Die Salzburger Bauern fordern fünf Prozent mehr für ihre Milch. Die Handelskonzerne spielen den Ball weiter zu den Molkereien. Die Produzenten wollen aber keinesfalls mehr zwischen Molkereien und Handelsketten als Verlierer übrigbleiben.

26 Milchkühe produzieren Bio-Heumilch auf einem typischen Flachgauer Milchbauernhof. Für diese Milch der besten Qualität gibt es den höchsten Zuschlag von 49 Cent pro Liter. Weil das nicht zum Überleben reicht, brauchen viele Bauern einen Nebenwerb und eine Milchpreiserhöhung. „Mindestens fünf Cent wären notwendig“, sagt etwa Biobäuerin Monika Zauner aus Lamprechtshausen (Flachgau). Es gehe jetzt auch darum, mehr von der Spanne zu bekommen, die der Handel auf den Verkaufspreis der Milch aufschlägt.

Landwirtschaftskammer auch mit weniger zufrieden

Fünf Cent mehr pro Liter entsprächen einer Erhöhung um zehn Prozent, die offiziellen Vertreter der Bauern in der Salzburger Landwirtschaftskammer wären auch mit weniger zufrieden. Hauptsache der Unterschied zwischen der allgemeinen Teuerung und dem Anstieg der Milchpreise wird kleiner. „Auch der Tariflohnindex ist in den letzten Jahren stärker gestiegen als der Lebensmittelpreisindex und aus diesem Grund ist es auch gerechtfertigt, dass endlich die Molkereiprodukte nachziehen. Damit auch die Produzentenpreise für die Bauern angehoben werden können, das könnten fünf Prozent sein und ist auch notwendig“, sagt Landwirtschaftskammerpräsident Franz Eßl.

Spar verweist auf bayerische Milchpreise

Der Spar Konzern weist das Ansinnen, einen Teil seiner Spanne an die Milchbauern weiterzugeben, zurück. „Bei derzeitigen Milch-Konsumentenpreisen ist praktisch nichts mehr zu verdienen“, so Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. Spar spielt den Ball außerdem weiter an die heimischen Molkereien. Diese sollten sich an ihren bayerischen Mitbewerbern orientieren. Sie bezahlen Milchbauern besser, trotzdem sei Milch in bayerischen Regalen billiger als bei uns. Bei der Alpenmilch Salzburg will man die laufenden Verhandlungen nicht kommentieren, gibt allerdings zu bedenken, dass in Salzburg wegen kleinerer Höfe die Milchsammlung komplizierter und teurer sei als in Deutschland.

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