Haslauer: „Gespräche mit allen“

Als Chef der nunmehr stärksten Landtagspartei will ÖVP-Spitzenkandidat Wilfried Haslauer nun mit allen Parteien über Regierungskoalitionen sprechen. Sein designierter Finanzreferent Christian Stöckl plädiert bereits wortgewaltig für Schwarz-Grün. Und die SPÖ müsse ein komplett neues Team aufstellen.

Mit tosendem Applaus empfingen Dutzende Unterstützer und Funktionäre den ÖVP-Chef und wohl nächsten Salzburger Landeshauptmann Haslauer am Sonntagnachmittag in der Parteizentrale. In einer ersten Stellungnahme kündigte Haslauer Gespräche mit allen Landtagsparteien an. Eine Koalitionsfestlegung gab es von ihm nicht. ÖAAB-Chef Stöckl plädierte für Schwarz-Grün.

Wilfried Haslauer ÖVP

Gerald Lehner

ÖVP-Spitzenkandidat Wilfried Haslauer

Im ORF-Fernsehen sagte Haslauer jedoch, eine Dreiparteienkoalition sei sehr wohl möglich: „Ich bin für alles offen, aber ich lege mich hier sicher nicht fest. Es hat auch unser Parteipräsidium da mitzureden.“

„Hand auch zu SPÖ ausstrecken“

Insgesamt sei es nun Zeit, die Hand auszustrecken, auch gegenüber der SPÖ, mit der es in den letzten Wochen ja - wie berichtet - eine harte Schlammschlacht gegeben hatte.

„Ich werde mit allen Parteien sprechen, den Gepflogenheiten entsprechend - mit der Nummer zwei, mit der Nummer drei“, kündigte Haslauer nach Bekanntwerden der ersten noch inoffiziellen Hochrechnungen an. Der ÖVP-Chef hatte vor der Wahl betont, eine Zweierkoalition anzustreben und eine Regierung mit drei Parteien nur dann bilden zu wollen, wenn es rechnerisch nicht anders möglich wäre.

Haslauer hält sich bedeckt

Koalitionsaussagen gebe es von ihm noch nicht, betonte Haslauer. Beim Parteipräsidium am Montagabend soll ihm aber der Auftrag für Regierungsverhandlungen erteilt werden, sagte der ÖVP-Chef, bevor er in den Sitzungssaal ging, um mit seinen Parteifreunden die erste offizielle Hochrechnung nach Wahlschluss anzusehen. Das Ergebnis der ÖVP wurde dabei mit Jubel und Applaus begrüßt. Der Absturz des Koalitionspartners SPÖ wurde still zur Kenntnis genommen.

Stöckl klar für Schwarz-Grün

Stöckl plädierte bereits für eine schwarz-grüne Koalition, sollte sich das rechnerisch ausgehen. Für eine Neuauflage von Schwarz-Rot forderte Stöckl eine personelle Neuaufstellung der Salzburger SPÖ. „Meines Erachtens muss sich personell einiges ändern, bei der SPÖ, wenn es zu einer Koalition kommen soll“, sagte Stöckl. Lieber wäre ihm aber offenbar eine Zusammenarbeit mit den Grünen, sollte das möglich sein: „Schwarz-Grün ist eine sehr interessante Variante.“

Redakteure für salzburg.ORF.at im Salzburger Chiemseehof: Carina Buchner, Gerald Lehner

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