Stronach bei Wahlkampfstart in Salzburg

Der austro-kanadische Milliardär Frank Stronach traf mit etwas Verspätung zu seinem ersten Wahlkampf-Auftritt in Salzburg ein. Er möchte, dass seine Landtagskandidaten einen Ehrenkodex unterzeichnen - als Garantie, dass sie die Werte Stronachs vertreten.

Falsches Foto auf Wahlkampfplakat von Frank Stronach Team Stronach für Landtagswahl 2013

Gerald Lehner

Stronach (rechts) und sein Salzburger Spitzenkandidat Mayr auf einem Wahlplakat mit falschem Hintergrundfoto von Zell am See (Details siehe weiter unten)

Vor rund einem Dutzend Journalisten posierte Frank Stronach smart lächelnd in der Landgeschäftsstelle des Teams Stronach in der Franz-Josef-Straße vor einem Wahlplakat, ließ sich minutenlang fotografieren und filmen und beantwortete dann trotz der Zeitnot geduldig die Fragen der Medienvertreter.

Zuvor präsentierte er noch eine Kurzfassung des am vergangenen Dienstag ausführlich präsentierten Parteiprogrammes.

ÖVP-Abtrünniger soll Landesrat werden

Erneut betonte Stronach, wie wichtig ihm „Wahrheit, Transparenz und Fairness“ in der Politik seien. Eine Regierungsbeteiligung des Teams Stronach in Salzburg nach der Landtagswahl am 5. Mai kann er sich nur dann vorstellen, „wenn die Werte passen“, und damit meine er „mehr Bürgerbeteiligung und mehr Demokratie“: „Es sind aber die SPÖ, die ÖVP und die Grünen am Futter, die werden das nicht ändern.“

Welche Position Spitzenkandidat Hans Mayr, Ex-ÖVP-Politiker und Bürgermeister von Goldegg, einnehmen wird, das wusste der Parteigründer schon heute: „Herr Mayr wird in Salzburg Landesrat“.

Weisenräte der Bürger

Stronach befürwortet, dass in allen Ländern und auf allen Ebenen gestandene Bürger als Weisenräte eingesetzt werden: „Wie seht ihr das?“, fragte er Hans Mayr und den Dritten auf der Liste, Helmut Naderer, die ihn auf dem Podium flankierten. Mayr nickte zustimmend und erklärte, dass in seiner Gemeinde bereits 50 Leute in Bürgerbeteiligungsgruppen Vorschläge einbringen würden.

Falsches Foto auf Wahlplakaten

Bei der regionalen bzw. geografischen Verwurzelung scheint es in der Wahlwerbung des Team Stronach noch einige Verbesserungsmöglichkeiten zu geben. Dieses riesige Wahlplakat soll offenbar Heimatverbundenheit, die Stadt Zell am See (Pinzgau), den Zeller See und die Schmittenhöhe zeigen. Irrtümlich ist es seitenverkehrt in die Plakate „montiert“ und vom Team Stronach landesweit publiziert worden ...

Stronachs Wahlplakat - falsches Hintergrundfoto des Mitterpinzgaues:

Falsches Foto auf Wahlkampfplakat von Frank Stronach Team Stronach für Landtagswahl 2013

Gerald Lehner

Auf dem Computer um 180 Grad gespiegelt und richtiggestellt - so wäre das Hintergrund-Foto von Zell am See und den Stadtteilen Schüttdorf sowie Thumersbach der Realität entsprechend:

Falsches Foto auf Wahlkampfplakat von Frank Stronach Team Stronach für Landtagswahl 2013

Gerald Lehner

Stronach auch in Zell am See zu Gast

Warum er sich zu fünf (geplanten) Wahlkampfauftritten in Salzburg entschlossen hat - Donnerstag noch besucht Frank Stronach das Blizzard-Werk in Mittersill und am Abend die Aufaktveranstaltung in Zell am See im Pinzgau - begründet er so:

„Die Leute haben ein Recht, mich kennenzulernen.“ Er sei in Österreich geboren und aufgewachsen, er möchte seine Erfahrungen - vor allem jene in der Wirtschaft - an Österreich weitergeben. „Ich fühle mich begnadigt, dass ich so was machen kann.“ Auf die Frage, welches Wahlergebnis er sich in Tirol und Salzburg erwartet, meinte der Milliardär: „Ich arbeite hart. Wir stellen die Latte sehr hoch.“ Angaben in Prozent machte er nicht.

„Andere Parteien können mit Geld nicht umgehen“

Die Ursache des Finanzskandals in Salzburg ist für Stronach damit erklärt, dass die Zuständigen mit Geld gar nicht umgehen könnten. Schon beim Einkaufen würde diesen Leuten, wenn sie in die Geldtasche schauen, das Verständnis fehlen, „wie viel brauchen sie“. Im Land aber auch im Bund sollten sich zudem kleine Gruppen damit befassen, welche unnötigen Gesetze abgeschafft werden können, „damit unsere Klein- und Mittelbetriebe nicht ersticken“.

Vor Stronachs Auftritt gaben die Salzburger Kandidaten Mayr und Naderer Statements zu den Themen Korruption und Sicherheit ab. „Korruption können wir nur durch Wahrheit, Transparenz und Fairness verhindern“, sagte der Goldegger Bürgermeister. „Freunderlwirtschaft gehört beseitigt.“ Naderer, Vizebürgermeister von Seekirchen und Polizist, forderte mehr Bürgernähe seitens der Exekutive. Er schlug mobile Polizeistationen in kleineren Orten vor, in denen es keine Polizeiinspektionen gibt.

Naderer will Polizei-Reform

An einem bestimmten Tag in der Woche zu einer bestimmten Zeit sollten die „Wohnmobile“ beispielsweise auf dem Marktplatz aufgestellt werden. Naderer forderte auch mehr „Personalwahrheit“. „Im Flachgau haben wir rund 200 Polizisten für 155.000 Einwohner, es sind aber faktisch nur 160 vorhanden, weil Beamte anderen Einheiten zugeteilt oder in Karenz sind. Mit einem Beamten werden zwei Dienststellen erfüllt“, kritisierte der Polizist.

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