Bergrettungspionier Rudolf Winter tot
Bergrettung Enzingerboden
Winter war vom 10. April 1957 (!) bis zu seinem Tod am 17. März 2013 aktives Mitglied der Bergrettung Enzingerboden im Gemeindegebiet von Uttendorf, zu dem auch das europaweit beliebte Tourengebiet beim Weißsee rund um die Rudolfshütte gehört.
Weiterer Zeitzeuge verstorben
Winter zählte - wie der ebenfalls erst kürzlich verstorbene Salzburger Ex-Landesleiter Matthias Gruber - zur zweiten Gründergeneration des Österreichischen Bergrettungsdienstes (ÖBRD) in der Zeit nach 1945.
Als der Pinzgauer im Alter von 22 Jahren begann, musste die Bergrettung von Alpinisten noch nebenbei und hobbymäßig - teils unter Einsatz eigenen Geldes und privater Ausrüstung - betrieben werden. Politik und Tourismus kümmerten sich - wie in anderen Bundesländern - kaum um den Fachbereich. Winter arbeitete hauptberuflich bis zu seiner Pensionierung bei der Kraftwerksgruppe Stubachtal/Weißsee der ÖBB.
Auch bei Katastrophen als Einsatzleiter
Rudolf Winter führte das ÖBRD-Team Enzingerboden über 25 Jahre als Ortsstellenleiter. 20 Jahre lange fungierte er als Bezirksleiter der Bergrettung für den gesamten Pinzgau, den größten Bezirk Salzburgs mit den höchsten und am stärksten vergletscherten Bergen. In seiner aktiven Zeit war bei mehr als 300 Einsätzen als Einsatzleiter tätig - auch bei großen Bergdramen und in der Katastrophenhilfe - zum Teil mit vielen Verletzten und Toten:
- Großer Lawineneinsatz auf dem Hocheiser in den 1980er-Jahren
- Lawineneinsatz in Niedernsill bzw. Mühlbachtal im Jahr 2000
- Brand-Katastrophe bei der Gletscherbahn Kaprun im Jahr 2000
- Zusammenstoß eines Hubschraubers mit einem Flugzeug bei Zell am See/Schüttdorf im Jahr 2007