900 zusätzliche Pflegekräfte nötig

In den nächsten Jahren werden in Salzburg 900 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden. Das zeigt eine Studie im Auftrag des Landes. Der Grund ist, dass ab 2015/16 überdurchschnittlich viele Krankenschwestern und Pflegerinnen in Pension gehen.

Rund 7.400 Krankenschwestern und Pfleger arbeiten zurzeit in Salzburgs Spitälern, Seniorenheimen, Tageszentren oder bei mobilen Hilfsdiensten. Fast die Hälfte von ihnen ist über 40 Jahre alt. Und ab 2015 steht eine große Pensionierungswelle an. Die Gründe dafür liegen in der Vergangenheit, sagt Sozialreferent Walter Steidl (SPÖ).

„Die, die jetzt in Pension gehen, sind irgendwann vor 20 - 30 Jahren ins System eingestiegen, weil das System sukzessive ausgebaut wurde. Ich denke nur an 1992, wenn es um die Hauskrankenpflege geht, seitdem haben wir das Pflegegeld, aber natürlich auch die Spitalslandschaft. Da hat es einen Ausbau gegeben insbesondere in den 90er Jahren und das trifft und jetzt“, so Steidl.

Personalbedarf bis 2020 erhoben

Das Land hat deshalb eine umfassende Studie in Auftrag gegeben, die genau den aktuellen Personalstand und den voraussichtlichen Personalbedarf bis 2020 erhoben hat. Kernaussage: In den nächsten Jahren müssen 910 zusätzliche Pflegerinnen und Pfleger ausgebildet werden, um die Lücke zu schließen. Das werde gelingen, ist sich Steidl sicher - unter anderem mit mehr Werbung und zusätzlichen Schulungsangeboten:

„Wir haben pro Jahrgang etwa 400 junge Kräfte, die ihre Ausbildung beginnen. Da werden wir gefordert sein, dass wir die Zahl steigern und zumindest zwei zusätzliche Krankenschwesternklassen beschulen“, klärt der Soziallandesrat. Das wären 60 Schülerinnen mehr pro Jahr. Dafür müsse das Land eine Million Euro zusätzlich in die Hand nehmen, ergänzt Steidl. Von den 400 Startern beenden etwa 170 die Ausbildung als diplomierte Pflegekräfte, und etwa gleich viele als Pflegehelfer, heißt es.

ÖVP sieht Krise der Spitalspflege

Die ÖVP sieht die Lage dramatischer: Schon jetzt gebe es in den Spitälern 200 Pflegestellen, die nicht besetzt werden können, sagt ÖVP-Klubobfrau Gerlinde Rogatsch. Sie glaubt, dass in den nächsten Jahren mehr als 910 zusätzliche Schwestern und Pfleger nötig sein werden.

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