O-Busse: Fahrerkurse vorfinanziert

Die Salzburg AG braucht für ihre O-Busse dringend neue Fahrer und geht bei der Suche neue Wege. Auch Bewerber ohne D-Führerscheine werden genommen und zusätzlich ausgebildet.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Berufskraftfahrer unter den Bewerbern ständig gesunken. Interessenten ohne D-Führerschein melden sich dagegen in ausreichender Zahl. Das hat die Salzburg AG dazu gebracht, sich dabei ein neues Konzept zu überlegen - und das offenbar mit Erfolg.

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O-Bus in Salzburg-Mülln

Zum Beispiel die Fahrt durch das Klausentor am Rand der Salzburger Altstadt ist für jeden O-Bus-Fahrer Zentimeter-Arbeit. Selbst langgediente hinter dem Lenkrad müssen hoch konzentriert an die Aufgabe herangehen bzw. fahren.

In den vergangenen Jahren drohten O-Bus-Fahrer in Salzburg auf die Rote Liste der aussterbenden Arten zu geraten. Immer weniger Leute haben sich um diesen Job beworben.

Salzburg AG finanziert Ausbildung vor

Das Unternehmen Stadtbus muss nun Leute ansprechen, die zwar Interesse am Beruf haben, aber noch keine Ausbildung vorweisen können, sagt Gunter Mackinger, Direktor beim Stadtbus der Salzburg AG: „Wir haben ein neues Modell und finanzieren den Führerschein vor. Dabei wird ein Teil-Arbeitszeit-Vertrag geboten.“

Kandidaten begeistert

Seither gehören Ausbildungsfahrten mit den O-Bussen wieder zum Straßenbild, sagt Alexandra Poms:

„Ich fahre gerne mit großen Autos, und dadurch habe ich mich entschlossen, die Ausbildung zur O-Busfahrerin zu absolvieren. Dass sie vorfinanziert wird, das ist eine große Erleichterung. Ich hätte es sonst mit drei Kindern zu Hause nicht geschafft. Ich bin zwar verheiratet, aber es ist doch eine große Investition.“

Auch Markus Wiesflecker ist Fahrschüler bei der Salzburg AG: „Allein hätte ich es mir nicht leisten können. Und so kann ich es machen, es ist wirklich super.“

Ohne die Rückspiegel geht gar nichts

Und was empfiehlt der erfahrene Kollege den Neueinsteigern bei den Grundregeln?

„Uns hat man sehr intensiv gelehrt, wenn wir nicht in unsere Rückspiegel schauen, dann können wir zusammenpacken und heimgehen. Es gibt einfach zu viele Gefahren draußen und auch im Fahrzeug, wenn man nicht in den Rückspiegel schaut. Man muss die Augen immer offen haben und konzentriert fahren“, betont der Profi Josef Pfaffinger.

Es gibt nun wieder ausreichend O-Bus-Fahrer bzw. Kandidaten für die Arbeit in der Stadt Salzburg. Die Fahrgäste können sich auf ausgeruhte Chauffeure freuen und erfahrene O-Bus-Fahrer ihre vielen Überstunden abbauen.

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