Frächter gegen generelle Lkw-Maut

Gegen eine generelle Lkw-Maut kommt jetzt Widerstand von Salzburgs Frächtern. Nur wenige Lkw, die auf den Bundesstraße unterwegs sind, seien Transit-Lkw, die sich Autobahnmaut sparen wollen, sagt Salzburgs Frächtervertreter Günter Bauer.

Er reagiert damit auf den Vorstoß von Arbeiterkammer-Vizepräsident und Transportgewerkschafter Walter Androschin. Dieser hatte eine generelle Lastwagen-Maut auf allen Straßen gefordert. Das würde nur die Gegenstände des täglichen Bedarfs für alle verteuern, entgegnet der Frächterverteter.

Mehr Mautflüchtlinge durch höhere Maut befürchtet

Transportgewerkschafter Androschin erwartet angesichts der heuer leicht erhöhten Autobahnmaut für Lastwagen mehr Mautflüchtlinge auf den Bundesstraßen. Ein Beispiel sei die Strecke durch das Lammertal zwischen Eben und Golling.

„Von Eben nach Golling rechnet sich das nicht“

Gerade auf dieser Strecke spare ein Frächter durch ein Ausweichen auf die Bundesstraße nichts, kontert Günter Bauer als Vertreter der Spediteure. „Von Eben nach Golling - das sind zehn Euro Maut, aber ein deutlicher Umweg und damit mehr Zeitaufwand. Das bedeutet, dass sich das unternehmerisch gar nicht rechnet“, argumentiert Bauer.

„Vor allem ausländische Lkw weichen aus“

Dass sich Anrainer über mehr Transit-Lastwagen auf Bundesstraßen beschweren, habe einen anderen Grund, betont Bauer. „Das sind in erster Linie ausländische Unternehmer und Lastwagen mit ausländischen Kennzeichen, die unsere Industriebetriebe beliefern. Es sind zum Beispiel Fahrzeuge aus Polen oder Tschechien, die genauso berechtigt sind, bei uns im Ziel- und Quellverkehr zu fahren.“

Flächendeckende Lkw-Maut nur österreichweit

Beim Land Salzburg hat man vorerst keine Pläne, etwas zu unternehmen: Nur bei begründeten Beschwerden würden Verkehrszählungen gemacht, um eine Basis für weitere Maßnahmen zu haben, heißt es aus dem Verkehrsressort. Eine flächendeckende Lkw-Maut müsste ohnehin die Bundesregierung österreichweit einführen.

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