25 Verletzte durch Feuerwerkskörper 2012

14 Millionen Euro werden in Österreich jährlich für Feuerwerkskörper ausgegeben, so der Salzburger Nationalratsabgeordnete Johann Maier (SPÖ). In der vergangenen Silvesternacht wurden 25 Personen dadurch verletzt. Die Dunkelzimmer dürfte aber höher liegen, so Maier.

In der Silvesternacht 2011/2012 gab es genau 1.178 Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz, um fast zehn Prozent mehr als im Silvester zuvor. Das geht aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung das Innenministeriums hervor. Zugenommen haben die Personenschäden durch Feuerwerkskörper: Von 21 auf zuletzt 25 Fälle. Diese Zahl entspricht allerdings dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Die meisten Verletzungen gab es mit jeweils fünf in Wien und Vorarlberg, Kärnten blieb - laut Statistik - „unfallfrei“, im Burgenland verletzte sich eine Person.

Die Zahl der Unfälle mit Sachschäden, die durch Feuerwerkskörper verursacht wurden, etwa Brände, ist in der Silvesternacht im Vergleich zu 2010/2011 von 290 auf 205 gesunken, zu den Jahreswechseln der vergangenen Jahre lag der Wert aber jeweils deutlichen niedriger (2009/2010 etwa bei 145 Unfällen). Spitzenreiter bei den Sachschadenunfällen ist mit großem Abstand Wien (115), auf den Plätzen folgen NÖ (32) und Vorarlberg (22).

Raketen

Britta Pedersen/dpa

Große Belastung für Kranke, Kleinkinder und Tiere

Maier verwies auf die negativen Folgen der Silvesterknallerei: Gerade alte und kranke Menschen, Kleinkinder sowie Tiere würden psychisch durch die massive Knallerei belastet. Daneben steige auch die Gesundheitsbelastung insbesondere durch Feinstaub sowie Schwermetall- und Perchloremissionen. Alleine in Deutschland seien alljährlich 8.000 Menschen von einem Knalltrauma zu Silvester betroffen. Die Folgen reichen bis zu einem lebenslang bleibendem Hörverlust. Für Österreich liegen laut Maier keine gesicherte Gesamtzahlen vor, er schätzt die Zahl der Österreicher, die alljährlich einen Hörschaden von Silvester davontragen auf „mehrere Hundert.“

Verantwortlich dafür seien zumeist die sogenannten Schweizerkracher. Diese würden bis zu 170 Dezibel erreichen - die mehrfache Lautstärke eines Düsenjets. Das Verkaufsverbot an unter 16-Jährige werde hierzulande aber oft umgangen. Schwere Verletzungen seien aber auch Folge von unsachgemäßem Hantieren mit Feuerwerkskörpern. Maier wies exemplarisch auf einen Fall in Niederösterreich hin, wo im Vorjahr ein 37-jähriger Mann fünf „Piraten“ zusammenband und zündete. Der Knallkörper explodierte noch in seiner Hand, drei Finger wurden abgerissen.

Sechs Tonnen Feuerwerkskörper beschlagnahmt

Österreichweit wurden laut der parlamentarischen Anfragebeantwortung im Zeitraum von 4. Jänner 2011 bis 3. Jänner 2012 rund 4.200 pyrotechnische Gegenstände kontrolliert, bis zum 1. Oktober 2012 immerhin 6,3 Tonnen Feuerwerkskörper beschlagnahmt - nahezu eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Das geht Maier aber zu wenig weit: Er fordert, die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen schärfer zu kontrollieren und tritt für eine Verschärfung des Pyrotechnikgesetzes ein, welches erst im Jahr 2010 in Kraft getreten ist.

Link: