Verständnis für Kriegsflüchtlinge stärken

Experten für Asylprobleme und Flüchtlinge fordern mehr Miteinander zwischen Einheimischen und Menschen aus Krisen- und Kriegsgebieten, die bei uns Schutz suchen. Das wurde Mittwoch bei einer Diskussion im ORF-Landesstudio Salzburg klar.

Auf dem Podium saßen Caritas-Präsident Franz Küberl, der Schriftsteller Ludwig Laher und die Flüchtlingshelferin Ute Bock. Auch Flüchtlinge waren dabei, die in Österreich Hilfe und Schutz vor Verfolgung suchen.

Franz Küberl Caritas mit Tobias Pötzelsberger

ORF

Franz Küberl im Gespräch mit ORF-Redakteur Tobias Pötzelsberger

Die Angst vor dem Fremden könne man den Menschen nur nehmen, wenn sie sich kennenlernen, sagt Franz Küberl: „Ein Drama ist, dass Flüchtlinge bei uns nur auf Probleme reduziert werden - auf Belastungen, die entsetzlich sind, die beseitigt werden müssen. Nein, das sind Menschen wie du und ich, die großartige Fähigkeiten haben.“

Veranstaltungsreihe im Landesstudio

Diese Fähigkeiten müsse Österreich besser nutzen, sagt Küberl. Die Asyl-Diskussion fand als Teil der regelmäßigen Reihe „Salzburger Zukunftsdialoge“ im ORF Landesstudio statt.

Ein Problem scheint nun gelöst zu sein: Bisher hatte es geheißen, alle Bundesländer würden ihre Quoten bei der Betreuung von Flüchtlingen nicht erfüllen.

Die in Salzburg benötigten Plätze stehen nun offenbar zur Verfügung. Die zuständige Landesrätin Tina Widmann (ÖVP) spricht von 200 Betten, die angeboten wurden - von Gemeinden, Pfarren, Privatmenschen aber auch gewerblichen Betreibern.

Debatten in Gemeinden vorprogrammiert

Jetzt geht es um die große Frage: Wo werden wie viele Flüchtlinge untergebracht? Widmann rechnet mit Diskussionen in den Gemeinden: „Ich glaube, das es ein Problem wird, bin aber in sehr gutem Einvernehmen mit Bürgermeistern der betroffenen Orte. Wir werden versuchen, gemeinsam die Bevölkerung zu überzeugen.“

Kommende Woche will Widmann ihre Pläne präsentieren. In jedem der Salzburger Bezirke gibt es Angebote. Zu klären ist vor allem noch, ob diese Häuser und Wohnungen auch allen Ansprüchen genügen, wenn es etwa um Strom, Wasser und Heizung geht.

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