Tagung: „Keine Häufung von Wetterextremen“
Der Einfluss des Klimawandels zeige sich aber bei den Temperaturen. Die Sommertage werden seit 30 Jahren langsam wärmer, die Nächte weniger kalt.
Messdaten von 200 Jahren zeigen differenziertes Bild
Es heißt oft, dass der Klimawandel zu immer mehr extremen Wetterereignissen wie starken Stürmen oder Hochwässern führe. Die Messdaten, die der Klimaforscher Johann Hiebl von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien über die vergangenen 200 Jahre im Alpenraum verglichen hat, ergeben allerdings ein differziertes Bild. Ein starker Trend sei eindeutig feststellbar - nämlich, dass die Hitze in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen habe, sagt Hiebl.
„Extreme gab es auch in früheren Jahrhunderten“
Heftigere Stürme oder mehr Niederschläge könne er aus den Daten aber nicht ablesen. Die Ergebnisse hätten ihn teilweise selbst überrascht, betont Hiebl. „Bei der Temperatur waren wir nicht überrascht. Was uns aber überrascht hat ist der Umstand, dass wir auch bei Zeiträumen, die eindeutig nicht einen Einfluss des Menschen auf das Klima erkennen lassen wie das 19. und das frühe 20. Jahrhundert, Wetterextreme gesehen haben. Das ausgeprägte Extrem sind die sehr ausgetrockneten 1860-er Jahre, als zum Beispiel der Neusiedler See ausgetrocknet ist.“
Viele Trends heute sind kleinräumig
Viele Trends sind heute kleinräumig, also von Gegend zu Gegend verschieden. Zum Beispiel werde es im Süden trockener, nördlich des Alpenhauptkamms aber feuchter. Der Eindruck, das es immer mehr Überschwemmungen oder Stürme gibt, hänge unter anderem mit der medialen Berichterstattung und auch mit der Versicherungswirtschaft zusammen, die davon profitiere, ergänzt Hiebl.