Bürger investieren in Fotovoltaikanlagen

In Salzburg entstehen gerade die ersten Fotovoltaik-Bürgerbeteiligungsanlagen. Eine kleine wurde heuer in Schleedorf auf dem Dach der Volksschule errichtet. Und jetzt soll ein Vorzeige-Fotovoltaik-Projekt in Zell am See (Pinzgau) entstehen.

Derzeit entsteht eine solche Anlage auf dem Dach der Handelsakademie (HAK) in Zell am See. Die Bürger sollen und können sich daran beteiligen. Die Fotovoltaikanlage auf der HAK Zell am See ist 800 Quadratmeter groß und erzeugt 8o.ooo Kilowattstunden Strom pro Jahr - soviel wie etwa 25 Haushalte verbrauchen.

HAK Zell am See

ORF

Regionale Projekte bei Anlegern begehrt

In Freilassing-Eham (Bayern) wurde am Montag eine neue Fotovoltaikanlage mit Bürgerbeteiligung eingeweiht. Die Anlage gehört einer Energiegenossenschaft, wie es in Bayern schon viele gibt.

Wolfgang Hirner der Geschäftsführer der VR Energiegenossenschaft, erklärt das Finanzierungsprinzip der Anlage: „Die Energiegenossenschaft bietet den Kunden ökologisches Investment in der Region. Die Leute wollen gerne in lokale Projekte investieren, wo sie jeden Tag vorbeifahren und sehen, dass das auch ihre Anlage ist.“

Die Fotovoltaikanlage in Eham erzeugt auch an Regentagen Strom. Sie ist die mit Abstand größte in der Region und liefert Strom für 400 Haushalte. Errichtet wurde sie auf einer stillgelegten Mülldeponie. Ab 1.000 Euro kann man sich beteiligen. Mehr als 150 Energiegenossenschaften gibt es in Bayern bereits.

Finanzierung anders als in Bayern

In Zell am See betreut Heidi Rest-Hinterseer von der ARGE Erneuerbare Energien, die neue Anlage auf dem Schuldach. „Auch in Salzburg ist es Zeit für Bürgerbeteiligungen. Wir begleiten Anlagen wie diese und wir spüren ein ganz großes Interesse in der Bevölkerung“, meint Rest-Hinterseer.

„Wir erreichen Leute, die einerseits einen Beitrag zur Energiewende beitragen wollen, aber auch Leute, die ihr Geld sinnvoll investieren wollen und vor allem regional investieren wollen. Um die Anlage in Zell am See sinnvoll betreiben zu können, sollten wir ungefähr 100 Menschen erreichen“, so die Betreuerin. Ab einer Summe von 500 Euro kann man sich mit einem Refinanzierungsmodell im Pinzgau beteiligen. Bei der Bank richtet man ein Energiesparkonto ein und bekommt den eingelegten Betrag nach zehn Jahren mit einer Verzinsung von drei Prozent wieder zurück.