Reallöhne sinken noch immer

Viele Arbeitnehmer haben unter dem Strich immer weniger Geld in der Tasche. Die Reallöhne sinken weiterhin. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Salzburger Arbeiterkammer (AK). Ihr Präsident kritisiert nicht nur die Wirtschaft - auch Gewerkschaften und Politik.

Taschenrechner, Euroscheine und Zettel mit Aufschrift:Meine Rechnung

APA/Roland Schlager

Inflation & Co sind deutlich stärker

Zwar steigen die Brutto-Einkommen leicht. Doch Steuern, Inflation und Lebenskosten fressen den kleinen Zuwachs auf, heißt es bei der AK. Im Endeffekt kommt demnach ein Minus heraus - von etwa zwei Prozent im vergangenen Jahr.

Auch im Langzeitvergleich zeigt die Kurve sehr deutlich nach unten. Die AK gibt der Politik und der Wirtschaft die Schuld an diesem Trend, sieht aber auch in den eigenen Reihen Probleme.

Einkommen & Ersparnisse dauernd angeknabbert

Neben der Inflation und dauernd steigenden Wohnkosten sind es die schon fast traditionell gewordenen niedrigen Lohnabschlüsse zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern, die Einkommen und Ersparnisse vieler Arbeitnehmer chronisch anknabbern.

Und das zeigen die Zahlen der Arbeiterkammer: In den vergangenen zehn Jahren sind die realen Einkommen im Land Salzburg um 3,1 Prozent gesunken.

In den 90er-Jahren lagen die Lohnabschlüsse noch deutlich über der Inflationsrate. Jetzt ist die Geldentwertung oft höher. Was ist die Ursache?

Kritik an Unternehmen, auch an Gewerkschaften

AK-Präsident Siegfried Pichler betont, einerseits würden Wirtschaft und Unternehmen dafür die Verantwortung tragen: „Sie sollten endlich mehr faire Löhne zahlen. Aber andererseits verhandeln offenbar auch die Gewerkschaften viel zu schlecht. Und letztlich versagt die Politik, die die Rahmenbedingungen gewährleisten müsste, um Arbeitnehmern einen fairen Anteil am Kuchen zukommen zu lassen.“

Heuer wieder kein realer Zuwachs?

Eine besondere Belastung für viele sind die Wohnkosten. Sie sind in den vergangenen fünf Jahren gleich um ein sattes Viertel angewachsen.

Derzeit stehen in vielen Branchen wieder Gehaltsverhandlungen an. Schon jetzt lässt sich sagen: Das Zerren um das Geld wird nicht weniger.