Syrien: Salzburger Hilfe für Kriegsopfer

Die Salzburger Caritas hilft immer mehr Flüchtlingen, die aus dem vom Bürgerkrieg zerstörten Syrien in den Libanon flüchten. Tausende suchen dort Schutz und Hilfe vor den Kämpfen zwischen den Assad-Regierungstruppen und Regimegegnern.

Salzburger Caritas-Mitarbeiter versorgen mittlerweile Tausende syrische Flüchtlinge mit Grundnahrungsmitteln und Medikamenten.

Flüchtlingshilfe in Libanon in der Bekaa-Ebene

ORF

Brennpunkt ist die Bekaa-Ebene an der Grenze des Libanons zu Syrien. Im Libanonkrieg war sie heiß umkämpft, heute kommen Tausende Flüchtlinge aus Syrien hierher, um Schutz zu finden.

Mehr als 60.000 Flüchtlinge in Bekaa-Ebene

Neben einer Moschee werden Hilfsgüter und Brotfladen verteilt. Das ist eines der Projekte, das der Salzburger Caritas-Koordinator Stefan Maier hier eingefädelt hat - auch mit Spendengeldern aus Österreich: „Die Zahl der Flüchtlinge ist in den letzten Monaten rapid angewachsen. Zuerst waren es einige hundert, dann ein paar tausend, jetzt sind wir bei ca. 60.000, die vom Hochkommissariat der UNO offiziell registriert sind. Die tatsächliche Zahl dürfte noch deutlich höher liegen.“

Flüchtlingshilfe in Libanon in der Bekaa-Ebene

ORF

Brotfladen werden verteilt

Viele hätten Angst vor Repressalien, deshalb würden sie sich nicht registrieren lassen, sagt Maier. Im Flüchtlingslager werden auch Decken und Matratzen verteilt.

Plüschtiere aus Salzburg

Den Kindern haben es vor allem die vielen Plüschtiere angetan, die von der Caritas in Salzburg gesammelt wurden.

Flüchtlingshilfe in Libanon in der Bekaa-Ebene

ORF

Die Plüschtiere werden von der in Deutschland aufgewachsenen Libanesin und UNHCR-Flüchtlingshelferin Asma Hashem verteilt.

Flüchtlingshilfe in Libanon in der Bekaa-Ebene

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Hashem arbeitet für Caritas und UNHCR, war früher selbst Flüchtling

Sie spricht neben Arabisch auch perfekt Deutsch: „Wir sind damals im Krieg nach Syrien geflohen, als ich noch ein Kind war. Nun müssen diese Leute in den Libanon flüchten. So helfe ich hier gerne mit, um das Leid zu lindern.“

Angst vor Geheimdienst Assads

Die jüngeren Männer unter den syrischen Flüchtlingen lassen sich vom ORF nur mit bedeckten Gesichtern filmen, weil sie Angst vor der syrischen Armee und dem faschistischen Geheimdienst Assads haben.

Flüchtlingshilfe in Libanon in der Bekaa-Ebene

ORF

Kriegsdienstverweigerer und Flüchtlinge aus Syrien wollen nicht erkannt werden

Sie berichten von zahlreichen Kriegsverbrechen und Übergriffen gegen die unbewaffnete Bevölkerung in diesem Konflikt und Bürgerkrieg.

Rebellen bald gegeneinander?

Der Salzburger Caritas-Spezialist Stefan Maier sagt, dass der Flüchtlingsstrom erst dann frühestens enden werde, wenn die Assad-Diktatur stürzt: „Die Luftangriffe auf zivile Wohnviertel und Dörfer, in denen die Regierung Rebellen vermutet, diese Angriffe müssen enden. Erst dann könnte sich die Lage bessern. Ob nach dem Abgang Assads die einzelnen Rebellengruppen dann gegeneinander kämpfen und alles noch viel schlimmer wird, das steht in den Sternen. Das kann derzeit niemand sagen.“

Feature aus dem Libanon: Leo Gabriel

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