Armenierin mit Sohn abgeschoben

Die Bemühungen von Aktivisten, die Abschiebung einer 45-jährigen Armenierin mit ihrem achtjährigen Sohn zu verhindern, waren vorerst vergeblich. Die beiden wurden in der Nacht auf Dienstag von Wien nach Moskau geflogen und treffen am Nachmittag in Eriwan ein.

Dennoch will der Vertrauensmann der in Hallein (Tennengau) lebenden Familie, Heinrich Holztrattner, nicht aufgeben: „Wir werden weitere Aktionen setzen, damit sie wieder zurückdürfen“, sagte er der APA.

Holztrattner hofft noch auf eine menschliche Lösung in der Causa und verweist auf andere ausgewiesene Personen, die im Ausland einen Antrag auf Aufenthaltsbewilligung stellten und wieder nach Österreich kommen durften. Im Fall der zurückgebliebenen Familienmitglieder der 45-jährigen Frau, es handelt sich um den gleichaltrigen Ehemann und zwei Söhne, werde man noch eine Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof einbringen. „Vorausgesetzt, sie wollen das noch“, so Holztrattner.

Kritik an „Methode der Abschiebung“

Der Tennengauer zeigte sich empört über die „Methode der Abschiebung“. Er selbst und ein Altbürgermeister aus dem Tennengau hätten mit der psychisch sehr belasteten Armenierin am Montagabend Kontakt in Wien aufnehmen können. „Sie erzählte, dass man ihr angedroht hat, wenn sie nicht freiwillig mitfliegt, kommt sie in Schubhaft und der Kleine wird ihr weggenommen.“

Die Volksschullehrerin habe dann eingewilligt und sei mit ihrem Sohn in das Flugzeug gestiegen. „Sie wollte nicht, dass sie tagelang von ihrem Kind getrennt wird“, schilderte Holztrattner. Er verständigte Verwandte des Ehemanns der Frau, damit sie sich um Mutter und Kind in Armenien kümmern.

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