Nach Felssturz Sprengung nötig

Nachdem am Wochenende große Felsstücke auf die Pass Geschüttstraße (B166) bei Annaberg (Tennengau) gestürzt sind, werden am Montag Sprengungen vorbereitet. Zwischen Annaberg und Abtenau sowie Rußbach bleibt die Straße nach wie vor gesperrt.

Der jüngste Felssturz ist genau an der Stelle passiert, an der bereits vor sechs Jahren eine Autolenkerin von einem Steinblock getroffen und getötet worden ist, sagt Bürgermeister Josef Schwarzenbacher (ÖVP). Nach diesem Unfall wurden Sicherheitsnetze errichtet, die nun aber versagt haben. Laut Landesgeologe Rainer Braunstingl ist dieser Felssturz nicht durch Eis oder Wasser ausgelöst worden, sondern von einem starken Sturm am Wochenende.

Starker Sturm hat Felsen ausgehebelt

„Dieser Sturm hat laut Anrainerberichten teilweise Häuser abgedeckt und mächtige alte Bäume gefällt. So ein großer Baum an der Felskante hat eine große Felsplatte so verschoben, dass hier drei große Steine von ein bis zwei Meter Durchmesser abgefallen sind, die für unsere Netze zu groß waren“, sagt Braunstingl.

Straßensperre

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Die großen Felsbrocken haben die Netze zwar durchschlagen aber das Ärgste verhindert, so der Landesgeologe. „Trotzdem hat der Fall gezeigt, dass unsere Schutzmaßnahmen zu gering dimensioniert waren“, so Braunstingl. In den vergangenen Jahren sei es zwar gelungen Menschen davor zu bewahren, verletzt oder getötet zu werden. „Solche Ereignisse sind als höhere Gewalt einzustufen, aber wir müssen uns überlegen wie wir diesen Bereich besser sichern“, so Braunstingl.

Bekannte Gefahrenstellen blieben unverdächtig

Im Gebirge gebe es immer Gefahren, die größer sind als alle Schutzbauwerke. Trotzdem sei zu überlegen wie Verkehrsteilnehmer besser geschützt werden können, so Braunstingl. „Damals sind einige Großsstörungen und Risse entdeckt und seither überwacht worden. An diesen Rissen ist aber keine Bewegung festzustellen. Die bekannten Gefahrenstellen sind stabil geblieben. Ein Sturmereignis, das einen ganzen Felsblock aushebelt, kann wie ein Meteoriteneinschlag theoretisch überall stattfinden“, so Braunstingl.

Felssturz

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Am Montag bohren Arbeiter Löcher in die Felswand oberhalb der B166. Am Mittwoch wollen Fachleute hier lockeres Gestein absprengen, um die Verbindung wieder zu sichern. Eine dauerhafte Sicherung der B166 an dieser Stelle dürfte ohne massive Schutzverbauung allerdings nicht zu erzielen sein, so die Experten.

Links

- Straßensperren nach Unwettern (salzburg.ORF.at; 29.7.2012)