Autobahn: Schwerverletzter bei Mure

In der Nacht auf Freitag hat bei Flachau (Pongau) eine riesige Mure die Tauernautobahn verschüttet. Zwei Reisende aus Kroatien kamen knapp mit dem Leben davon. Der Lenker des Pkw erlitt schwere Verletzungen. Landesweit mussten Feuerwehren zu vielen kleineren Muren ausrücken.

Mure bei Flachau

ORF / Felix Bauer

Die geballte Kraft der Mure bei Flachau drückte den Pkw gegen die Leitschiene. Der Lenker wurde schwer verletzt

Luftbild & Übersicht am Morgen danach:

Mure bei Flachau

Land Salzburg / Gerald Valentin

Der Salzburger Landesgeologe Gerald Valentin hat sich mit einer Hubschrauberbesatzung des Innenministeriums am Freitagmorgen die Unfallstelle angesehen

Weiter Murengefahr bei Nässe

Die Gefahr, dass noch etwas nachkommt, sei hier sehr hoch, betont der Landesgeologe: „Für weitere Muren wäre aber zusätzliches Wasser nötig. Wenn es jetzt trocken werden sollte, wird die Gefahr sehr gering, sodass wir die Autobahn wieder öffnen könnten. Wenn es wieder Gewitter gibt, dann müsste die Autobahn wieder gesperrt werden.“

Fahrtrichtung Norden weiter gesperrt

Die Aufräumarbeiten waren auf der Fahrbahn Richtung Süden (im Bild rechts) am Freitag um 9.00 Uhr nahezu abgeschlossen. Laut Asfinag sollte diese Fahrbahn spätestens Freitagmittag wieder voll befahrbar sein. Richtung Norden bzw. Salzburg dauern die Arbeiten noch an. Nach aktuellem Stand soll diese Richtungsfahrbahn noch über das ganze Wochenende gesperrt bleiben. Die Asfinag wies darauf hin, dass Schwerfahrzeuge großräumig ausweichen müssen.

Wieder hunderte Einsätze:

Im Land Salzburg sind in der Nacht auf Freitag wieder zahlreiche schwere Unwetter mit Starkregen niedergegangen. Besonders in Pinzgau und Pongau waren die Feuerwehren zum Teil extrem gefordert. Es gab Hunderte Einsätze gegen überflutete Keller und zur Räumung von Straßen.

Was geschah bei Flachau?

Der mit Abstand härteste Einsatz der Feuerwehren war dieser in Flachau. Zwei Reisende aus Kroatien
waren auf der Tauernautobahn knapp nach dem Tauerntunnel in Richtung Salzburg unterwegs. Gegen 22 Uhr erfasste die riesige Mure nicht weit von der Ausfahrt Tauernalm den Kombi der Kroaten.

Die Frau auf dem Beifahrersitz konnte noch aus dem Pkw flüchten und sich auf der anderen Seite der Autobahn in Sicherheit bringen. Der Mann am Steuer wurde eingeklemmt und durch den Druck der Mure schwer verletzt.

Mure bei Flachau

ORF / Felix Bauer

Lebensrettung geglückt

Werner Kaswurm von der Feuerwehr Flachau war mit seinen Kollegen gerade bei einer anderen Mure an einer Landesstraße im Einsatz, als der Großalarm für die Autobahn ausgelöst wurde: „Wir hatten wirklich zu tun, dass wir den eingeklemmten Kroaten aus diesem Auto befreien konnten. Wir setzten Bergeschere, Spreizer und Winkelschleifer ein. Es gelang dann doch noch. Die Beifahrerin hat Gottseidank schon vorher selbst aus dem Fahrzeug flüchten können. Sie ist unverletzt.“

Schlamm und Geröll eineinhalb Meter hoch

Mure bei Flachau

ORF / Felix Bauer

In Fahrtrichtung Salzburg wurde die Tauernautobahn im Bereich der Ausfahrt Tauernalm durch diese Mure mehr als eineinhalb Meter hoch verschüttet. Weil Schlamm und Geröll zum Teil auch auf die Richtungsfahrbahn Villach reichten und die Einsatzkräfte von dort aus arbeiten mussten, wurde auch die zweite Fahrbahn für den Verkehr komplett gesperrt.

Schweres Gerät für Hauptverkehrsader

Mure bei Flachau

ORF / Felix Bauer

Der schwerverletzte Autofahrer aus Kroatien wurde vom Roten Kreuz ins Krankenhaus gebracht. Noch in der Nacht haben die Einsatzkräfte mit Baggern und schwerem Gerät begonnen, die Tauernautobahn zu räumen und wieder freizumachen. Es gab in beiden Fahrtrichtungen große Staus.

Mure bei Flachau

Land Salzburg / Gerald Valentin

Bericht:
Felix Bauer / Gerald Lehner - ORF Salzburg

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