Anti-Strahlen-Welle: Demo gegen AK Vorarlberg

Vor der Salzburger Arbeiterkammer (AK) sind Montag 150 Mitarbeiter einer Gesundheitsfirma aufmarschiert, die um ihre Arbeitsplätze bangen. Anlass der Demo war eine unzufriedene Kundin der Firma, die über die AK Vorarlberg an die Öffentlichkeit gegangen war.

Welle

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Mitarbeiter demonstrierten vor der Salzburger AK

Das Unternehmen aus Hallwang (Flachgau) stellt zum Beispiel Aluminiumwellen her, die schädlichen Elektrosmog neutralisieren sollen.

Eine unzufriedene Kundin dieser Firma aus Vorarlberg hatte die Arbeiterkammer eingeschaltet und ist mit ihrem Fall kürzlich an die Öffentlichkeit gegangen.

Nun haben die Mitarbeiter der Firma Goldburg die AK Salzburg um Vermittlung in der Angelegenheit gebeten.

AK Vorarlberg kritisierte Anti-Strahlen-Welle

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„Anti-Elektrosmog-Welle“ von Goldburg

Sie soll elektromagnetische Störfelder ausschalten und so für ein stressfreies Wohlbefinden sorgen, die Aluminiumwelle der Firma Goldburg. Mehr als 30.000 solcher Teile hat die Firma mit Sitz in Hallwang seit 2008 verkauft und damit im vergangenen Jahr rund 10 Millionen Euro umgesetzt.

Vorwurf des esoterischen Hokuspokus

Jetzt stehen allerdings die rund 150 Goldburg-Mitarbeiter unter Stress. Seit ein Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Vorarlberg am Freitag österreichweit die Wirkung der Welle defacto auf esoterischen Hokuspokus reduziert hat.

Paul Rusching von der Arbeiterkammer Vorarlberg sagte im bundesweiten ORF-Fernsehen: „Selbst an sich kritisch eingestellte Konsumenten werden durch sehr professionell vorbereitetes Material und angeblich wissenschaftliche Studien davon überzeugt, dass solche Produkte auch tatsächlich wirksam sind.“

Demo vor Arbeiterkammer Salzburg

Montag hat die Welle der Empörung darüber die Arbeiterkammer in Salzburg erreicht. Herbert Salchegger ist Geschäftsführer der Firma Goldburg:

AK Vorarlberg kritisierte Anti-Strahlen-Welle Demo vor der Arbeiterkammer

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Demo am Montag in Salzburg

„Wir können uns ans Kritisieren gewöhnen. Es geht aber hier nicht darum sondern um einen Aufruf, dass sich Menschen bei der Arbeiterkammer melden sollen, die nicht an diese Welle glauben. Das geht in die Richtung, dass unsere Mitarbeiter und ich um die Existenz unseres Betriebes fürchten.“

In Salzburg hat die Welle im Gegensatz zu Vorarlberg viele Anhänger gefunden. So wurde sie nach Tests beispielsweise sogar in den Landeskliniken installiert, und die Salzburger AK registriert auch keine Kundenbeschwerden.

Salzburger AK sieht Produkt positiv

Gerhard Schmidt, Direktor der Salzburger Arbeiterkammer, sieht die Sache so: „Wir werden natürlich mit den Kollegen in den anderen Kammern sprechen, die zum Teil sehr scharfe Kritik an die Firma gerichtet haben. Uns haben die Erfahrungen in Salzburg mit dem Produkt eher positiv gestimmt. Wir hatten hier bisher keine Probleme, auch nicht aus der Sicht von Konsumenten.“

So hat Goldburg in den vergangenen beiden Jahren nachweislich 450.000 Euro an Kunden zurückbezahlt, die nach längerer Zeit noch immer keine Wirkung der Welle gespürt haben.

Großes Echo in Vorarlberg

Auf den Aufruf der Arbeiterkammer Vorarlberg haben sich laut ORF Vorarlberg bis Montagabend mittlerweile zahlreiche Konsumenten gemeldet - siehe verlinkte Berichte ...

Links:

Bericht „Anti-Strahlen-Welle“ sorgt für Aufregung (vorarlberg.ORF.at; 12.03.2012)
AK Vorarlberg warnt vor Anti-Strahlen-„Welle“ (vorarlberg.ORF.at; 09.03.2012)