Wegen Nichtraucherseminaren vor Gericht

Zwei mutmaßliche Betrüger standen Montag in Salzburg vor Gericht. Sie sollen Leiter für Nichtraucherseminare ausgebildet und große Vermögenszuwächse versprochen haben. Es geht auch um 277.000 Euro. Der Prozess wurde vertagt.

„Europa wird rauchfrei“ und „Deutschland wird rauchfrei“ sollen die Firmen der zwei Angeklagten versprochen haben. Viele wollten in diesen Firmen Seminarleiter werden - geblendet von angeblich 10.000 Euro Monatsverdienst und einer Vielzahl an Kursen.

Staatsanwalt spricht von schwerem Betrug

5.000 Euro Kaution kostete diese Seminarleiterausbildung. Aber dieses Geld gebe es binnen sechs Monaten wieder zurück, so die Versprechungen. Doch aus diesen Versprechen wurde nichts. Schweren gewerbsmäßigen Betrug nennt das der Staatsanwalt, der Schaden beträgt über 277.000 Euro.

Was bleibt sind laut Anklage 50 Geschädigte, schlecht besuchte Seminare, vorgetäuschte volle Terminkalender und persönliche Bereicherung der zwei Angeklagten.

Angeklagte legen Geständnis ab

Beide Männer legten am Montag ein Geständnis ab - aber nur, weil sie die jeweils 5.000 Euro Kaution für die laufende Kosten verwendet hätten. Diese Nichtraucherseminare seien nämlich sehrwohl ernst gewesen - sogar in Zusammenarbeit mit 400 Bürgermeistern aus ganz Österreich, die dafür Werbung machten.

Einer der Angeklagten war allerdings schon einmal wegen solcher Nichtraucherseminare und Betrugsverdachts vor Gericht - damals Freispruch im Zweifel. Jetzt hat er eine neue Geschäftsidee: einen Chauffeurservice für Lokalbesucher, damit die nicht betrunken nach Hause fahren. Er selbst ist schon wegen eines Verkehrsunfalls unter Alkoholeinfluss verurteilt.

Der Prozess wurde Montagmittag vertagt, zur Abklärung der Privatbeteiligten-Ansprüche und zur Einvernahme von Zeugen.