Mateschitz spendet 70 Mio. für Forschung

Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz stellt der Salzburger Medizinischen Privatuniversität für ein neues Forschungshaus - zur Therapie von Querschnittslähmungen - 70 Mio. Euro zur Verfügung. Das ist die drittgrößte Privatspende aller Zeiten in Europa.

Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz

APA/Andreas Pessenlehner

Mateschitz

Ungefähr 250 Menschen pro Jahr erleiden in Österreich eine Querschnittslähmung - alle Funkionen ab der Hüfte fallen aus, auch die Blasenfunktion ist gestört. Noch gibt es gegen die Lähmung keine Therapie.

Das zu verändern, hat man sich an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) mit dem neuen Forschungszentrums für Querschnnittslähmung und Geweberegernation vorgenommen, sagt Rektor Herbert Resch - auch wenn er vor einer „überzogenen Erwartungshaltung“ warnt.

Grundlagenforscher und klinische Forscher vieler Fachrichtungen sollen eng zusammenarbeiten, betont Resch: „Die Grundlagenforschung wird in einem neuen 8.000-Quadratmeter-Gebäude an der Strubergasse auf dem ehemaligen Gelände der Stadtwerke entstehen.“ Zudem sollen „fast alle“ medizinischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen eingebunden sein.

Geld für Bau und Personal bis 2023

Der Impuls für die Errichtung des Foschungshauses kam von der Dietrich-Mateschitz-Stiftung „Wings for Life“, die seit acht Jahren weltweit Forschungsprojekte zur Querschnittslähmung unterstützt. 70 der insgesamt 74 Millionen Euro für das neue Haus kommen von Mateschitz. Das ist die drittgrößte Summe, die ein privater Sponsor in Europa je zur Verfügung gestellt hat.

Wir stellen mit unserer Unterstützung den Ausbau und die Investitionskosten des Zentrum sicher", sagt Volker Viechtbauer von Red Bull, „Weiters macht es unsere Unterstützung möglich, dass der Personalstand bis 2023 gesichert ist.“

Baubeginn im Frühjahr

Als Konkurrenz zu bestehenden Rehabilitationseinrichtungen versteht man sich im Foschungszentrum nicht. Vielmehr solle die Versorgungslücke zwischen der Akutphase und der Rehabilitation geschlossen werden - zum Beispiel, um die Blasenfunktionen möglichst zu erhalten, sagt Günter Janetschek von der Urologie der Salzburger Landeskliniken: „Das Ziel unserer Forschung ist, dass wir eine kausale Therapie anbieten können, das heißt, dass wir die natürliche Blasenfunktion erhalten oder wiederherstellen können.“

Der Bau des neuen vierstöckigen Forschungshaus soll noch im Frühjahr beginnen und 2013 fertiggestellt sein.

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