Beschneiung unter 1.500 Metern „unsinnig“
Den Naturfreunden steigen mit ihrer neuen Broschüre wieder in das Thema Klimawandel ein - und wollen so ihre Sorge um einen wichtigen Wirtschaftszweig dokumentieren. Nach ihrer Ansicht ist die starke Ausrichtung auf technische Beschneiung kein Allheilmittel, sondern nur eine Übergangslösung.
ORF
„Es geht uns darum, den Blick über einige Jahre in die Zukunft zu richten, sodass nicht in einigen Jahren die Problematik entsteht, dass wir viele Tourismusgebiete haben, wo viel Infrastruktur steht - von Beschneiungsanlagen bis zu Skiliften -, die dann nur noch im Grünen stehen“, sagt Salzburgs Naturfreunde-Obmann Andreas Haitzer, gleichzeitig SPÖ-Bürgermeister von Schwarzach (Pongau).
„Rechnen sich Investitionen noch in 20 Jahren?“
Investitionen in Beschneiungsanlagen unter 1.500 Meter Seehöhe seien unsinnig. Das könne man bereits jetzt erkennen, betont Haitzer: „Wenn man schon bei den Beschneiungsanlagen aufpassen muss, dass man wirklich den Schnee zusammenbekommt, weil die Klimaerwärmung einfach ein Fakt ist, dann sollte man sich zumindest einen Gedanken erlauben, ob das Investionen sind, die sich in 20 Jahren noch rechnen.“
Zudem verschlinge die Beschneiung viel Wasser und Energie - sei also extrem teuer.
Seilbahnen: Schneekanonen werden immer effizienter
Hier widerspricht die Seilbahnbranche. Laut deren Sprecher Ferdinand Eder steigt die Effizienz ständig: „Man verbraucht beispielsweise für die Produktion von einem Kubikmeter Schnee heutzutage ein Zehntel des Energiebedarfs, der vor 20, 30 Jahren notwendig war.“
Die Naturfreunde fordern nachhaltiges Denken ein - und dazu gehöre es, Alternativen zum Skifahren zu entwickeln, um die Tourismuswirtschaft langfristig abzusichern. Winterwandern, Wellness, Kultur - gepaart mit umweltfreundlicher Mobilität sind einige Schlagworte.
Doch Seilbahnen-Sprecher Eder winkt ab: 91 Prozent der Winterurlauber wollen Skifahren - dazu gebe es keine echte Alternativen.
Link:
- Kunstschnee: Kritik an gekühltem Wasser (salzburg.ORF.at, 2.12.2011)