Missbrauch & Gewalt in Kirche: 24 neue Fälle

Seit Juni 2011 haben sich bei der Ombudsstelle der katholischen Kirche in Salzburg 24 Opfer von sexuellem Missbrauch oder Gewalt gemeldet. Viele der Taten seien mittlerweile verjährt, sagt die Leiterin der weisungsfreien Stelle.

In elf Fällen geht es um sexuellen Missbrauch, in acht um Gewalt, sechs weitere lassen sich nicht genau kategorisieren, sagt Karin Roth, Leiterin der Ombudsstelle. Die meisten Fälle liegen Jahrzehnte zurück.

Für die Meldung gebe es meist persönliche Auslöser, beobachtet Roth: „Jemand merkt: Dieses Thema kommt ständig hoch in einer Beziehung. Oder die Betroffenen bekommen selber Kinder. Oder das Kind kommt in das Alter, wo der Betroffene selbst Missbrauch erlebt hat. Oder es kommt in einer späteren Lebensphase, wo man wieder viel Zeit hat zum Nachdenken. Dann ist das Bedürfnis da, das zu melden - und auch häufig nach therapeutischer Unterstützung.“ Der kontinuierliche Strom an Meldungen werde nicht abreißen, erwartet Roth.

Entschädigung „für fast alle nachrangig“

Eines beobachtet Roth aber auch: „Es meldet sich nur ein ganz geringer Prozentsatz, um eine Entschädigung zu bekommen. Das ist für fast alle nachrangig. Sondern die möchten ihre Geschichte erzählen und möchten in ihrem Erleben geachtet werden.“

Wenn die Opfer es wünschen, werden die Fälle an die kirchliche Opferstiftung, die Klasnic-Kommission, weitergeleitet. Diese entscheidet dann über Entschädigungen.

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