Öko-Windkraftprojekt durch Naturschutz gefährdet?
Schon für Februar 2012 ist das Behördenverfahren zur Widmung einer Sonderfläche für die fünf geplanten Windräder angesetzt. Sie könnten im Gebirge oberhalb des Nordportals des Tauerntunnels der Autobahn entstehen.
Salzburg AG
Scharte der Radstädter Tauern
Frühestens 2014 könnte auf diesem Kamm zwischen Lungau und Pongau dann der Strom erzeugt werden. Das Ja der Grundbesitzer gibt es bereits, ebenso die Zustimmung der Gemeinde Flachau (Pongau).
Die Zufahrt soll über das Lanschfeld auf der anderen Seite des Hauptkammes im Gemeindegebiet von Tweng (Lungau) erfolgen. Das Lanschfeld ist Landschaftsschutzgebiet.
Salzburg AG
Wird Projekt zu teuer?
In Vorgesprächen haben Behördenvertreter aus dem amtlichen Naturschutz angedeutet, als Ausgleich für die Genehmigung könnte die Salzburg AG verpflichtet werden, die bestehende Freileitung zu verkabeln - und das mit Millionenaufwand.
Hier beginnt Gasteiger an der Sinnhaftigkeit von Landesgesetzen zu zweifeln: „Das Naturschutzgesetz verbietet eine ökologische Gesamtbewertung. Ein solches Öko-Projekt kann demnach mit dem Vorschreiben von teuren Ausgleichsmaßnahmen wirtschaftlich unrentabel und damit verhindert werden. Ich frage mich wirklich, ob das sinnvoll ist, und ob der Landesgesetzgeber nicht handeln müsste?“
Neues Gesetz in Ausarbeitung
Es werde gerade an einem neuen Gesetz gebastelt, bestätigt Aufsichtsratsvorsitzender und LHstv. David Brenner (SPÖ). Bei Öko-Projekten sollen demnach künftig keine Ausgleichsmaßnahmen mehr vorgeschrieben, werden, so die Intention des neuen Gesetzes. Das wurde dazu aus dem Büro des zuständigen Naturschutzlandesrates Sepp Eisl (ÖVP) mitgeteilt.
Mit David Brenner, dem Aufsichtsratschef der Salzburg AG, hat Manager Gasteiger das Vorhaben eines kleinen Windparks auf dem Windsfeld oberhalb des Nordportal beim Tauerntunnel der Autobahn vorgestellt.
15 Gigawattstunden pro Jahr, 4.500 Haushalte
50 zu 50 Prozent - so schätzt Arno Gasteiger die Chancen auf Umsetzung des Windparks ein. Geplant sind fünf Windräder mit einer Jahreserzeugung von rund 15 Gigawattstunden. Mit dem Strom könnten 4.500 Haushalte versorgt werden.
Inklusive nötiger Zufahrtswege schätzt Gasteiger die Kosten auf rund 15 Millionen Euro: „Das Projekt ist schon jetzt hart an der Grenze der Wirtschaftlichkeit. Die Tarife, die wir für diesen Strom erzielen, sind gleich wie im Burgenland - wo wesentlich billiger gebaut werden kann. Die Seehöhe, die Wege und das Thema Vereisung sind Stolpersteine. Das Eis wird uns mindestens zehn Prozent des möglichen Stromertrags nehmen.“