Energie: Köstendorf wird Modellgemeinde

Die Gemeinde Köstendorf (Flachgau) wurde zur „Smart Grids Modellgemeinde“ ausgewählt. Das ganze Jahr 2013 wird dort getestet, wie die Einbindung von erneuerbarer Energie in die Haushalte funktioniert.

Im Köstendorfer Ortsteil Vogeltenn werden nun insgesamt 38 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 150 Kilowatt Peak auf Hausdächern installiert. Die Teilnehmer dürfen insgesamt 35 Elektroautos ein Jahr lang kostenlos benutzen.

Landesregierung zahlt mit

Das Land Salzburg fördert das Projekt mit 320.000 Euro. Die Salzburg AG ist für die Umsetzung verantwortlich und stellt die technische Versorgung, die Infrastruktur und die Elektroautos zur Verfügung.

Der Eigenkostenanteil für die Photovoltaik-Anlage betrage pro Kunde zwischen 2.550 und 5.100 Euro, was einer Amortisationsdauer von rund neun Jahren entspreche, erläutert Michael Strebl von der Salzburg AG.

Leistungsdaten pro Haushalt

Die Anlagenleistung reiche von drei bis sechs KW. Über ein Monitoring werden die Projektdaten überprüft, zum Beispiel, wie viel Strom aus der Photovoltaik-Anlage in den Haushalt oder in den Betrieb fließt und wie viel aus dem zentralen Netz eingespeist werden muss.

Köstendorf wolle die Energiewende mitgestalten, betont Bürgermeister Josef Krois (ÖVP). Bis Jahresende sollen die Teilnehmer - private Haushalte, die Gemeinde und Betriebe - die erforderlichen Verträge unterzeichnet haben. Ab März 2012 werden die Photovoltaikanlagen und Home-Ladestationen für die Elektroautos installiert.

„Stimmung in Bevölkerung sehr positiv“

„Ab 1.1.2013 läuft dann der einjährige Demobetrieb“, erläutert Vizebürgermeister Wolfgang Wagner (ÖVP): „Wir haben für das Projekt die Werbetrommel gerührt und Fachexperten vor Ort eingebunden. Die Stimmung in der Bevölkerung ist sehr positiv. Wir sind stolz auf die Vorreiterrolle.“

Salzburg wurde 2009 vom Klima- und Energiefonds der Bundesregierung zur ersten „Smart Grids Modellregion“ Österreichs erklärt. „Smart Grids“ heiße, erneuerbare Energie klug zu vernetzen, erläuterte Wirtschaftsreferent LHStv. Wilfried Haslauer (ÖVP).

Teil des „Leitbildes 2020“

In diesen intelligenten Energienetzen müssten alle Teilnehmer - Netzkomponenten, Erzeuger, Speicher und Verbraucher - miteinander kommunizieren können. Das Modellprojekt in Köstendorf ist ein Schwerpunkt des kürzlich vorgestelltem „Wirtschaftsleitbild 2020“. Bis zu diesem Zeitpunkt will Salzburg 50 Prozent der Stromversorgung aus erneuerbarer Energie lukrieren.

Laut Energielandesrat Sepp Eisl (ÖVP) liegt der Anteil in Salzburg derzeit bei 42,9 Prozent. „Unser Ziel in der Energiepolitik ist ein autonomes Salzburg, wir wollen die Netze möglichst gleichmäßig belasten“, betont Eisl.

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