Lawinen: Höchste Warnstufe in Kalkalpen

Am Mittwoch ist die Lawinengefahr in den Nördlichen Kalkalpen Salzburgs auf die höchste Warnstufe fünf gestiegen - „sehr große Gefahr“. Selbstauslösungen von Schneebrettern und Staublawinen werden wahrscheinlicher.

Die Lawinensituation in Salzburgs Bergen hat sich seit der Nacht auf Mittwoch zugespitzt. Am Vormittag herrschte verbreitet noch große Lawinengefahr (Stufe vier der fünfstufigen Skala). Dem nächtlichen Sturm folgte kalter und rasch wachsender Neuschnee.

Karte zu Lawinenwarnstufen in Salzburg am 9.1.2019

Land Salzburg

In den Nördlichen Kalkalpen gilt seit Mittwoch Warnstufe fünf

Selbstauslösungen, spontane Abgänge

Mittwochnachmittag wurde die Gefahr in den Salzburger Nördlichen Kalkalpen auf Stufe fünf erhöht. Der Grund: Bis Mittwochabend kommen rund 60 bis 80 Zentimeter Schnee in den Nördlichen Kalkalpen, der Osterhorngruppe und in den Hohen Tauern dazu. Sonst ist mit rund 40 Zentimetern Neuschnee zu rechnen. Der frische Neu- bzw. Triebschnee sei sehr leicht auslösbar, die spontane Lawinenaktivität nehme nun rasch zu, sagen die Experten.

Sie warnen vor zahlreichen Lockerschnee- und Staublawinen sowie massiven Schneebrettern, die durch die starke Windverfrachtung neu entstanden sind. Unter dem Neuschnee lauern auch noch ältere Schichten bzw. schon länger vorhandene Schneebretter. In den Nordalpen sei ab 2.200 Meter Seehöhe nun mitunter mit einzelnen, extrem großen Abgängen zu rechnen, so die Fachleute.

Verkehrswege, Bauten in Gefahr

Exponierte Verkehrswege und Objekte können davon betroffen sein - so ist etwa in Marktschellenberg (Bayern) am Vormittag eine Lawine auf eine Straße im Ort abgegangen. Unterhalb von 1.400 Metern Seehöhe gebe es eine starke Gleitschneeaktivität. In den neuschneereichen Gebieten seien imposante Anrisse möglich. Vereinzelt können exponierte Wege und Objekte bzw. Bauten betroffen sein.

Radlader mit Lawine, die auf Straße abgegangen ist (in Marktschellenberg, Bayern)

BRK BGL

Lawinenabgänge auf Straßen sind jederzeit möglich - wie Mittwochvormittag in Marktschellenberg am Fuß des Untersbergs

Wieder Lawinensprengung an Tauernautobahn

Die anhaltende Schneelage macht Donnerstagfrüh an der Tauernautobahn (A10) bei Flachauwinkl (Pongau) die dritte Lawinensprengung innerhalb einer Woche notwendig. Um die Sicherheit für die Autofahrer zu gewährleisten, wir deshalb die A10 zwischen 8.00 und 9.00 Uhr für eine Stunde angehalten, sagt der Flachauer ASFINAG-Autobahnmeister Christian Kleewein. Der Verkehr in Richtung Süden wird vor der Einhausung Flachau (Pongau), in Richtung Norden bei der Raststation Lungau angehalten.

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Höchste Lawinenwarnstufe

In Teilen Salzburgs gilt seit Mittwoch die höchste Lawinenwarnstufe fünf. Parallel dazu richtete das Land Salzburg einen Einsatzstab ein.

Vor sportlichen und beruflichen Aktivitäten abseits der gesicherten Pisten wird dringend abgeraten. Der Triebschnee sei sehr leicht zu stören und wegen der fehlenden Sicht bei Nebel und Schneetreiben nicht zu erkennen. Einzig im Lungau wurde für Mittwoch die Stufe drei (erhebliche Lawinengefahr) ausgegeben.

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