20-Jährige erschossen: Täterbeschreibung

Nachdem eine 20-jährige Frau in Zell am See (Pinzgau) am Samstag erschossen wurde, hat die Polizei am Montag eine Täterbeschreibung veröffentlicht. Auch erste Obduktionsergebnisse liegen inzwischen vor.

Die junge Frau war Samstag gegen 21.30 Uhr im Eingangsbereich ihrer Wohnung von einem Unbekannten erschossen worden. Die Einheimische wurde von mehreren Projektilen in den Oberkörper getroffen und starb noch im Stiegenhaus. Am Montag gab die Polizei schließlich eine Täterbeschreibung heraus.

Täter weiterhin flüchtig: 1,70 Meter groß, schlank

Auch wenn es für das Schussattentat selbst keine Augenzeugen gab, dürfte der Verdächtige beim Verlassen des Hauses beobachtet worden sein. Der Mann soll schlank und etwa 1,70 Meter groß sein. Er war dunkel gekleidet und hatte eine Kapuze über den Kopf gezogen.

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20-jährige Frau ermordet

In Zell am See ist eine 20-jährig Frau erschossen worden. Der Täter ist nach wie vor flüchtig, die Verunsicherung groß.

Die Obduktion des Opfers hat am Montag zudem ergeben, dass die junge Frau innerlich verblutet ist. Weitere Details - etwa von wie vielen Projektilen die Frau getroffen wurde - gab die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt. Im Zeller See tauchten heute Mitglieder des Einsatzkommandos Cobra nach der Tatwaffe. Bis dato konnte die Schusswaffe aber nicht gefunden werden.

„Hinrichtung“, „Mord aus Eifersucht“

Unterdessen spekulierten österreichische Medien über das Tatmotiv. So sollte das Opfer im November in einem Drogen-Prozess aussagen, berichtete am Montag die „Kronen Zeitung“ und schrieb von einer „Hinrichtung.“ Die Verkäuferin habe selbst eine Vergangenheit im Suchtgift-Milieu gehabt, allerdings ihre Strafe abgesessen und sei von den Drogen geläutert gewesen. „Denkbar ist auch Mord aus Eifersucht“, mutmaßte hingegen die Tageszeitung „Österreich“. Ein verdächtiger Ex-Freund der jungen Frau sei am Sonntag selbst zur Polizei gekommen, um eine Aussage zu machen und ein Alibi zu präsentieren: „Ich bin das nicht gewesen“, habe der Mann gegenüber der Zeitung beteuert.

20-Jährige in Zell am See erschossen Polizei ermittelt Wohnaus der Frau in Zell am See

ORF

Wohnhaus, in dem die junge Frau erschossen wurde

Ermittler bestätigen keine Gerüchte

Für diese Informationen gab es am Montag allerdings weder eine Bestätigung von der Polizei, noch von der Justiz. Auch dass die Ermittler nach einem verdächtigen Mann - einem gebürtigen Türken, der in Drogengeschäfte verwickelt gewesen sein soll - fahndet, wurde nicht kommentiert.

„Eine konkrete Stoßrichtung gibt es nicht, wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte Polizeisprecherin Verena Rainer am Montagvormittag der APA. Naturgemäß konzentriere man sich derzeit auf das Umfeld der Getöteten. Zugleich wird heute die Suche nach der Schusswaffe weiter fortgesetzt. Am Sonntag wurden dazu kurzzeitig die unweit des Tatorts verlaufenden Bahngleise gesperrt. Sollte der Schütze die Waffe nicht noch bei sich haben, könnte er sie möglicherweise auch im nahen Zeller See entsorgt haben.

Kriminaltechniker untersuchen Projektile

Die Polizei will auch die Daten aus dem Mobiltelefons des Opfers weiter analysieren. Das Ergebnis der Obduktion der Leiche steht unterdessen noch aus. Die Nachbarn der jungen Frau hatten am Samstagabend ihre Hilfeschreie gehört und die 20-Jährige blutüberströmt im Stiegenhaus gefunden. Eine Suche nach dem Täter in dem Mehrparteienhaus durch Beamte des Einsatzkommandos Cobra verlief negativ. Die Spurensicherung stellte nach der Tat offenbar vier Patronenhülsen und drei Projektile sicher. Mit welcher Waffe geschossen wurde, das kann die Polizei aber noch nicht sagen. Hier gibt es noch kriminaltechnische Untersuchungen.