Postalm: Aufregung um Nacktwanderer

Auf der Postalm bei Strobl (Flachgau) sorgten vor kurzem Nacktwanderer aus Tschechien für Interesse und Aufsehen. Der Nischensport ist in Salzburger Regionen noch nicht sehr bekannt. Wie reagieren Touristiker und Einheimische?

In Deutschland gibt es schon sehr viele Nacktwanderer. Dort berichtet auch die ARD gern darüber. Und auf youtube gibt es für diese Story schon 73.000 Zugriffe. In Österreich war Nacktwandern bisher kein oder kaum ein Thema.

Nacktwandern

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Nicht ganz nackt: „Hut und Stecken dabei“

Im Wandergebiet Postalm ist es nun dennoch passiert, sagt Hans Wieser von Wolfgangsee-Tourismus-Gesellschaft: „Die Postalm ist ja ein riesiges Wandergebiet. Die Gäste wurden aber von ein paar Einheimischen gesehen. So wird erzählt, sie seien nicht ganz nackt gewesen, man habe Hüte aufgehabt und einen Stecken in der Hand.

Grauzone im internationalen Vergleich

Nacktwandern ist in der Schweiz verboten, in Deutschland aber erlaubt und ein Trend. In Österreich bewege man sich damit rechtlich in einer Grauzone, so Touristiker Wieser: „Es ist nicht ausdrücklich erlaubt und nicht ausdrücklich verboten. Also eine typisch österreichische Sache. Auf einem vielbesuchten Wanderweg, wo viele Familien sind, da ist das nicht zu empfehlen. Aber dort, wo es abgeschieden ist, und wenn man zu bestimmten Tageszeiten geht, dann ist es nicht ausdrücklich verboten.

„In Tschechien ganz normal“

Ob die Nacktwanderer aus Tschechien das gewusst haben, ist nicht bekannt. Dank des tschechischen Praktikanten Frantisek kennt man in der Wolfgangsee-Tourismus-Gesellschaft aber die grundsätzliche Einstellung der Tschechen zum Thema: „Unser Frantisek sagt, dass es bei ihm zu Hause durchaus üblich sei, dass die Menschen im Adam- und Eva-Kostüm wandern gehen.“

In Strobl und auf der Postalm widersteht man der Versuchung, nun eigene Nacktwanderwege auszuweisen. Da ist man noch standhafter als die Bürgermeisterin einer deutschen Gemeinde, wo es solche Routen längst gibt.

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Nacktwandern als Trend?

In Tschechien hat dieser Nischensport sehr viele Fans, und immer mehr auch in Deutschland, während der Schweizer Gesetzgeber ablehnend reagiert.